Urologie-Lexikon

A

Adenom
Gutartige Geschwulst mit Ursprung in drüsenbildendem Gewebe wie z.B. der Prostata. Ein Prostataadenom verursacht typischerweise u.a. Blasenentleerungsstörungen.
Aids
Aids ist eine schwere, durch das HIV-Virus verursachte Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems. Nach der Ansteckung bleiben die meisten Menschen mit HIV viele Jahre beschwerdefrei - sie können aber in dieser Zeit andere anstecken!
Langsam entwickelt sich eine Schwächung des Immunsystems, der Körper wird wehrlos gegen viele Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch ohne Probleme abwehren kann ("Vollbild" Aids). Die so entstehenden Krankheiten (meist Infektionen) führen schließlich zum Tode.
In Deutschland leben derzeit etwa 35.000 bis 45.000 HIV-Infizierte Menschen, die überwiegende Mehrzahl von ihnen sind im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Jährlich kommt es bei uns zu ca. 2.000 Neuinfektionen. In vielen beliebten Urlaubsregion (z.B. Karibik, Thailand, Afrika, aber z.B. auch in Mittelmeerländern).
Die beim Vollbild Aids auftretenden Infektionen oder auch Tumoren sind heute unterschiedlich gut behandelbar, und es gibt verschiedene Medikamente, die die HIV-Vermehrung im Körper hemmen können. Letztlich verläuft die Erkrankung aber auch nach heutigem Stand des Wissens immer tödlich.
HIV befindet sich in Blut, Samen- und Scheidenflüssigkeit sowie in Muttermilch in einer Menge, die für eine Übertragung ausreicht. Wenn diese stark virushaltigen Körperflüssigkeiten in die Blutbahn eines andere Menschen eindringen, kann die Infektion weiter gegeben werden.

Die Hauptansteckungswege sind:
  • Der Geschlechtsverkehr ohne Kondom: besonders riskant ist der Analverkehr (Darmverkehr), sehr riskant der Vaginalverkehr (Scheidenverkehr), riskant auch der Oralverkehr (Mundverkehr), vor allem wenn Samenflüssigkeit aufgenommen wird
  • Die gemeinsame Benutzung von Spritzen und Nadeln unter Drogenkonsumenten
  • Eine infizierte Frau kann ihr Kind währen der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen anstecken.

Die Ansteckung über Blutprodukte ist in Deutschland bei ordnungsgemäßer Herstellung wegen sorgfältiger Spendenauswahl, der HIV-Test für Spender und virusabtötender Produktionsverfahren bei Plasmaprodukten ausgeschlossen. Bei Bluttransfusionen bleibt ein äußerst geringes Restrisiko: denn in den ersten Wochen nach einer Ansteckung sind Antikörper gegen HIV (und damit die HIV-Infektion selbst) nicht nachweisbar.
Safer Sex bietet wirksamen Schutz. Darunter versteht man sexuelle Kontakte, bei denen keine Samen- oder Scheidenflüssigkeiten oder Blut in den Körper gelangt. Safer Sex heißt: auf jeden Fall Kondome bei Vaginal- oder Analverkehr. Oder Sex ohne "Eindringen", z.B. Petting. Kondome sind auch beim Oralverkehr zu empfehlen - oder keine Samenflüssigkeit in den Mund kommen lassen.
Safer Sex schützt auch sehr weitliegend vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Mit speziellen Medikamenten ist es inzwischen in vielen Fällen möglich, das Fortschreiten einer HIV-Infektion zum Aids-Vollbild zu verzögern und auch die Lebensdauer von Menschen mit Aids deutlich zu verlängern. Aber eine Heilung oder eine vorbeugende Schutzimpfung gibt es noch nicht. Auch bei Therapie der HIV-Infektion bleibt der Infizierte infektiös, selbst wenn im Blut zeitweise keine Viren mehr nachweisbar sind. Deswegen ist der vorbeugende Schutz so lebenswichtig. Erfolge gibt es auch bei der Vorbeugung und Behandlung der einzelnen Krankheiten, die infolge der zunehmenden Immunschwäche auftreten.
Akkomodation
Funktionelle Anpassung, Einstellung eines Organs auf die zu erfüllende Aufgabe.
Algurie
Schmerzhafte Harnentleerung
Anamnese
Medizinische Vorgeschichte eines Patienten
Anderson-Hynes-Operation
Bei angeborener oder selten erworbener subpelviner Ureterstenose (Nierenbeckenabgangsenge) wird beim in Seitenlage liegenden Patienten mittels Flankenschnitt die Engstelle dargestellt und herausgeschnitten. Anschließend werden Nierenbecken und Harnleiter wieder miteinander vernäht (anastomosiert).
Androgenblockade
Blockierung der Androgenproduktion im Rahmen der Therapie des Prostatacarcinoms.
Androgene
Männliche Hormone. Das wichtigste Androgen ist das Testosteron, welches hauptsächlich im Hoden gebildet wird.
Androloge
Männerarzt, meist Urologen bzw. Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten, die sich auf Hormon- störungen des männlichen Organismus spezialisiert haben.
Anejakulation
Keine Ejakulation
Antiandrogene
Medikamente mit Wirkung gegen die männlichen Hormone. (Das Prostatakarzinom wächst in den meisten Fällen Androgen abhängig. Durch ein Antiandrogen wird seine Entwicklung eingeschränkt.)
Anticholinergika
Medikamentengruppe zur Beeinflussung einer Dranginkontinenz
Antihypertensiva
Medikamente zur Senkung des erhöhten Blutdruckes, die Blasenprobleme verursachen können.
Antihormone
Substanzen, die die Wirkung der im menschlichen Körper gebildeten Hormone blockieren und bei der Behandlung von hormonabhängigen Tumoren (z.B. Prostatakrebs) zum Einsatz kommen können.
Antiphlogistika
Entzündungen hemmende Arzneimittel
Anus praeter (naturalis)
Künstlicher Darmausgang im Bereich der Bauchdecke zur Stuhlentleerung (in einem Auffangbeutel).
Aphrodisiaka
Mittel zur Anregung des Geschlechtstriebes
Aspermie
Fehlen von Samenfäden im Ejakulat.
Athenozoospermie
Eingeschränkte Beweglichkeit der Samenzellen im Ejakulat.
Azoospermie
Fehlen ausgereifter und lebensfähiger Samenfäden im Ejakulat.
[nach oben]

B

BCG (Bacillus Calmette-Guerin)
Anwendung: Zur Rezedivprophylaxe und Therapie bei oberflächlichen Blasenkarzinomen im Stadium in situ (CIS) Ta und T1.
Gegenanzeigen: Akute TBC, verminderte Immunabwehr, HIV positiv, akute Infektion der Harnwege, Fieber, traumatische Katherterisierung, Verletzung der Blasenschleimhaut nach Operationen und therapeutischen Maßnahmen und während der Schwangerschaft.
Nebenwirkungen: Vorübergehende lokale Beschwerden wie bei einer Zystitis (z.B. Mitktionsstörungen, Dysurie, Pollakisurie, Algurie oder Hämaturie treten häufig auf. Grippeähnliche Symptome wie Schwindel, Fieber, Übelkeit können auch auftreten. Auch eine TBC-Erkrankung kann auftreten.
Dosierung: 1x wöchentlich über einen Zeitraum von 6 Wochen. Mit der Therapie kann 1-2 Wochen nach der Blasenoperation oder Probeentnahme begonnen werden. BCG wird über einen Einmalkatheter in die Blase eingebracht.
Beckenboden
Muskelgruppe, die das Becken nach unten abschließt und Harnröhre, Enddarm (und Scheide der Frau) umgibt.
Beckenbodengymnastik
Krankengymnastische Maßnahmen zur Kräftigung der Muskeln des Beckenbodens; wird im Rahmen der Behandlung einer Harn- oder Stuhlinkontinenz eingesetzt.
Belegarzt
Was ist ein Belegarzt?
Im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung benötigt der Belegarzt eine besondere Anerkennung durch die kassenärztliche Vereinigung.
Zwischen Krankenhaus und Belegarzt bestehen vertragliche Bindungen (sogenannter Belegarztvertrag), in denen die Rechte und Pflichten beider Parteien verankert sind (insbesondere über Anzahl der Belegbetten, Kostenersatz usw.). Der Belegarzt ist kein Angestellter des Krankenhauses und nicht weisungsgebunden. Zum Patienten besteht beim Belegarztsystem in der Regel ein Dienstvertrag, aus dem der Belegarzt persönlich haftet. Durch den Behandlungsvertrag übernimmt der Belegarzt seinen Patienten gegenüber die Verpflichtung zur sachgemäßen wie auch zeitgerechten ärztlichen Betreuung. Der Belegarzt muss wie alle übrigen Ärzte Aufzeichnungen über die durchgeführte stationäre Behandlung anfertigen, das Pflegepersonal unentgeltlich unterrichten und - je nach dem Vertrag mit dem Krankenhaus - nicht nur die eigenen, sondern alle stationären Patienten seines Fachgebietes behandeln.
Der Belegarzt berechnet grundsätzlich seine Leistungen gegenüber den Patienten, also auch ohne Vereinbarung einer privatärztlichen Behandlung (in der gesetzlichen Krankenversicherung erhält er seine Vergütung über die Kassenärztliche Vereinigung). Berechnungsfähig sind die vom Belegarzt selbst erbrachten Leistungen sowie die Leistungen der von ihm hinzugezogenen Ärzte (eigene Gehilfen, Angestellte des Krankenhauses). Der Belegarzt erstattet die Kosten, die dem Krankenhaus durch Inanspruchnahme von Personal, Räumen und Geräten bei der Behandlung der Patienten entstehen.
Benigne Prostatahypertrophie (BPH)
Die BPH zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Mannes überhaupt und betrifft in der Regel Männer zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr. Dabei handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die nicht immer zu Beschwerden führen muss. Anzeichen für diese gutartige Wucherung in der Vorsteherdrüse, die die Harnröhre einengt, sind Störungen bei der Entleerung der Blase wie Nachträufeln, abgeschwächter Harnstrahl oder Verzögerungen schon beim Versuch der Entleerung der Blase. Da langfristig Restharn in der Blase verbleibt, kommt es in der Folge oft zu Entzündungen in Blase und Prostata.
Biopsie
Probeentnahme von Gewebe, z.B. aus der Prostata. Die Entnahme ist fast schmerzlos. Durch die Untersuchung des entnommenen Gewebes kann zwischen gutartigen und bösartigen Geschwülsten unterschieden werden.
Blase
Die Blase ist ein Hohlorgan, die zur Speicherung und Entleerung des Harnes dient. Sie liegt im Becken hinter der Symphyse und fasst in der Regel ca. 350 - 450 ml. Die Blase ist über die Harnleiter mit den Nieren verbunden, wodurch es zu regelmäßigen Abfluss von Harn in die Blase kommt. Die Funktion der Blase wird über das Gehirn und Rückenmark gesteuert, wodurch die Speicherung von Harn in der Blase ermöglicht wird. Bei zunehmender Blasenfüllung wird durch Dehnung der Blase das Gefühl des Harndranges ausgelöst, der im Bedarfsfall unterdrückt werden kann. Bei voller Blase wird schließlich eine Blasenentleerung (Miktion) eingeleitet und die Blase restharnfrei entleert. Die Blase wird von einer Schleimhaut, dem sog. Urothel, ausgekleidet, das sich von der Niere über den Harnleiter, Blase, Prostata bis in die Harnröhre fortsetzt. Erkrankungen des Blasenschleimhaut treten häufig im Zusammenhang mit sichtbaren, öfters aber auch nur mikroskopisch nachweisbaren Blutbeimengungen (Hämaturie) im Harn auf. In diesen Fällen gilt es unbedingt einen Urologen aufzusuchen.
Bei Erkrankungen der Blase kann man dies meistens so behandeln, dass die Blase erhalten werden kann. Falls eine Entfernung der Blase erforderlich ist, kann aus Darm eine sog. Ersatzblase (Pouch) konstruiert werden. Eine "künstliche Blase" gibt es derzeit noch nicht, wobei in den nächsten 10 Jahren mit wesentlichen Neuerungen zu rechnen sein kann.
Blasenaugmentation
Dieser Eingriff wird nur bei gutartigen Grunderkrankungen der Blase durchgeführt. Bei irreversiblen, funktionellen oder anatomischen Verlust der Blasenkapazität kann die Blase durch Darmsegmente augmentiert (erweitert) werden.
Blasenentzündung
Die Harnwege reichen von den Nieren über die Blase bis hin zu deren Ausgang, der Harnröhre. Normalerweise sind sowohl die Wege als auch der ausgeschiedene Urin keimfrei. Wenn sich Bakterien in den Harnwegen befinden, nennt man das Harnwegsinfekt. Dieser kann sehr unterschiedlich schwer verlaufen, von bedrohlichen Nierenentzündungen über einen Bakteriennachweis ohne Symptome. Aus anatomischen Gründen haben kleine Kinder und Frauen am häufigsten Harnwegsinfekte. Bei Männern steigt das Risiko einer Infektion mit dem Alter.
Blasenhalsskerose
Einengung des Blasenhalses
Blasenkarzinom
Harnblasenkrebs. Betroffen sind vor allem Männer im 6. bis 7. Lebensjahrzehnt.
Blasenschwäche
Harninkontinenz nennt man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Die Entleerung der Blase funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Muskeln und Nerven: Der eine Teil wird über das Gehirn gesteuert. Ein großer unwillkürlicher Anteil wird vom Rückenmark bestimmt. Dieses Zusammenspiel kann an verschiedenen Punkten gestört werden: So spricht man von der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei krankhaften Veränderungen der Nervenversorgung, die die Blasenentleerung kontrollieren. Die Stressinkontinenz beschreibt die Blasenschwäche, bedingt durch einen zu schwachen Schließmuskel. Von der Drang oder auch Urgeinkontinenz spricht man, wenn die Blasenentleerung unwillkürlich erfolgt, bzw. ein starker Harndrang zu einer nicht unterdrückbaren Blasenentleerung führt. Die Überlaufinkontinenz schließlich entsteht, wenn der Urin durch ein Hindernis hinter der Blase nicht richtig abfließen kann und die Blase schließlich "überläuft". Auch eine Schädigung des Nervensystems (durch Diabetes, Alkoholismus) kann zum Überläufen führen. Eine häufige Krankheit, die diese Form der Inkontinenz auslöst, ist eine Prostatavergrößerung (Hypertrophie).
Blasenspiegelung
Zystoskopie erlaubt die Inspektion der Harnrohre und der Blase. Man unterschiedet starre (15,5-23,5 Ch) und flexible (15-20 Ch) Zystoskope.
Indikationen: Jegliche unklare Markohämaturie, rezidivierende Mirkohämaturie, Verdacht auf Blasentumor, Fremdkörper in der Blase, Verdacht auf BlasenScheiden-Fistel oder Blasen-Darm-Fistel.
Komplikationen: Kurzfristiges Brennen beim Wasserlassen, gehäufter Harndrang, geringe Hämaturie, Entwicklung einer Harnwegsinfektion.
Blasentamponade
Hierbei handelt es sich um eine starke Blutung aus dem Harntrakt. Die geronnenen Blutkoagel verstopfen die Blase. Es kommt zu einem blutigen Harnverhalt mit starken Schmerzen, Schocksymptomatik aufgrund des Blutverlustes.
Häufige Ursachen sind: Blutungen aus varikös erweiterten Venen, postoperativen Blutungen nach Prostata oder Blasenoperationen, Blutungen von Blasentumoren, strahlengeschädigter Blase oder zu rascher Entlastung von einer chronischen Überlaufblase.
Therapie: Koagelverstopfung mit großlumigen Katheter (ca. 22Ch!) beseitigen, evtl. Spülkatheter einlegen. Ursache für die Blutung finden und beseitigen.
Blasentraining
Übungsmethode (Wasserlassen nach der Uhr)
Blasentumor
Karzinome kommen mit ca. 95% am häufigsten vor, daneben werden Sarkome und selten Metastasen mit anderen Primärtumoren gesehen. Unter den epihelialen Tumoren dominieren die papillären Übergangsepithelkarzinome (über 90%).
Urothelkarzinome der Blase gelten als Umweltkrebs. Raucher und Chemiearbeiter zählen zu den Risikogruppen. Stadtbewohner werden doppelt so häufig betroffen wie Landbewohner. Bei Männer viermal häufiger als bei Frauen.
Bei zunehmender Tendenz ist das Blasenkarzinom als zweithäufigster urologische Tumor derzeit für ca. 3,5% aller Krebstodesfälle in Europa verantwortlich. Die Tumorinzidenz erreicht ihren Höhepunkt im 6. und 7. Lebensjahr.
Bei der Stadieneinteilung ist eine Sonderform, das Carcinoma in situ (Tis), zu berücksichtigen. Es fällt endoskopisch nur durch diskrete Schleimhautveränderungen, wie samtartige Verdickung oder Rötung auf. Die schmerzlose Markrohämaturie ist das häufigste Erstsymptom, da sie unabhängig von der Tumorgröße auftritt. Die meist früh einsetzende dysurischen Beschwerden werden vom Patienten oft nicht beachtet. Begleitinfektionen oder tumorbedingter Blasenkapazitätsverminderung können Pollakisurie und/oder Algurie als "Zystitis" fehlgedeutet werden. Im Spätstadium dominieren heftigste lokale Beschwerden. So führen begleitende Harnwegsinfektionen und ulzeröser Tumorzerfall zu äußerst schmerzhaften Miktionen in kurzen Intervallen und zu rezidivierenden Blutungen. Durch Verlegung kann es zu Harnabflussbehinderungen führen.
Durch eine Probeentnahme bei einer Zystoskopie kann der Befund gesichert werden.
Die Standarttherapie eines nicht infiltrierten Tumors (pTa, pT1) ohne andere Risikofaktoren ist ein TUR-B. Nur bei kleineren Tumoren kann auch eine Laserbehandlung erfolgen.
Instillationsprohylaxe: Oberflächliche Tumore (pTis, pTa, pT1) sind durch eine Behandlung durch Instillation verschiedener Substanzen in die Blase zugänglich. Es wird mit Zytostatika oder BCG gearbeitet.
Infiltrierende Karzinome: Die radikale Zystektomie mit pelviner Lymphadenektomie gilt für die Stadien pT2 und pT3 als etabliert. Bei diesem Verfahren werden die Urether in einem ausgeschalteten Dünndarm oder Dickdarmschlingen eingepflanzt (siehe Ileum- oder Kolon-Conduit), mit der Konsequenz eines externen Urostomas.
Es kann aber auch eine sogenannte Ersatzblase angelegt werden. Hierbei wird aus Dick- oder Dünndarm ein Reservoir angelegt und an den Harnröhrenstumpf mit belassenem Sphinktermechanismus angeschlossen. Es entfällt dabei aber der natürliche Mitkionsreiz, der sonst von der Blase vermittelt wird. Trotzdem ist die Kontinenzrate tagsüber mit ca. 90% gut, sinkt aber nachts teilweise auf unter 70%.
Als weitere Behandlungen sind noch die Strahlen und Chemotherapie genannt.
Prognose: Oberflächliche Tumore (pTa, pT1 mit guter Differenzierung (G1/G2) können als günstig eingestuft werden (70-80% Zehnjahresüberlebensrate). Allgemein gilt das Blasenkarzinom zu den malignen Erkrankungen mit schlechter Prognose. Bei der Zusammenfassung aller Stadien liegt die Fünfjahresüberlebensrate bei 20-35%; die mittlere Überlebenszeit bei T4 Tumoren oder im Stadium M+ beträgt ca. 6 Monate.
Blasenüberaktivität
Dranginkontinenz
Bougierung
Verfahren zur Ausdehnung und Erweiterung einer verengten Stelle, z.B. in der Harnröhre.
BPH (Benigne-Prostata-Hyperplasie)
Kein Prostatakarzinom, sondern eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die allerdings mit Blasenentleerungsstörungen einhergeht und durch die Abflussstörungen zu Blasen- sowie Prostataentzündungen und anderen Komplikationen führen kann.
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C

CCT
Schichtröntgenuntersuchung des Schädels
CF
Synthetische Blasenfistel, Bauchdeckenkatheter; Ableitung des Harnes über eine dünnen Katheter, der über die Bauchdecke in die Blase gelangt.
Candidosen
Auslöser der Candidosen sind Candida-Pilze. Sie kommen überall vor und sind Teil unserer normalen Körperflora, Also Teil der natürlichen Mischkultur aus Bakterien und Pilzen auf unserer Haut und unseren Schleimhäuten. Bei Störung des normalen Gleichgewichts (z.B. einer Hormonumstellung in der Schwangerschaft oder durch Einnahme der Pille, auch Langzeiteinnahme mancher Medikamente, die die Immunabwehr einschränken, z.B. Cortison) kann es zum Überwiegen der Pilze kommen und damit zu Krankheitserscheinungen: Jucken, Brennen, Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auf eine Pilzerkrankung im Genitalbereich hinweisen. Ernsthafte Erkrankungen und Beschwerden finden sich fast nur bei Frauen. Bei Männern äußern sich Pilzinfektionen oft nur durch eine gerötete, manchmal juckende Eichel mit kleinen Pünktchen. In schweren Fällen können sich Pilzinfektionen über den ganzen Körper ausbreiten. Dies ist vorallem bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem (z.B. Menschen mit HIV und Aids, Drogenabhängige, Organempfänger) ein Problem. Candida-Erkrankungen werden üblicherweise nicht sexuell übertragen. Die Pilze kommen überall vor, auch im gesunden Organismus. Bei Störung der normalen Bakterienflora kann es zum Überwiegen der Pilze kommen und damit zur Erkrankung (Dann können die Pilze auch sexuell übertragen werden!). Manche medikamentösen Behandlungen fördern eine Pilzinfektion durch eine Störung des Gleichgewichts der normalen Keimbesiedlung, z.B. in der Scheide (die Beipackzettel der Medikamente weisen darauf hin). Wenn man solche Medikamente nehmen muss, kann man versuchen die normale Scheidenflora durch entsprechende Gegenmittel zu stützen (Fragen Sie Ihren Arzt!). Wenn die Pilzinfektion Beschwerden macht, muss sie mit speziell gegen Candida-Pilze wirksamen Medikamenten behandelt werden.
Chemotherapie
Behandlung mit einem Chemotherapeutikum zur Hemmung bzw. Verminderung des Wachstums von Krebszellen. Manchmal ist auch die Kombination mehrerer Medikamente erforderlich.
Chlamydieninfektion
Die Chlamydieninfektion (gesprochen: Klamüdien) ist in Deutschland eine der häufigsten Geschlechtskrankheiten (mit ansteigender Tendenz). Oft macht die Erkrankung nur geringe oder keine Beschwerden. Wenn Beschwerden überhaupt auftreten (ca. 1 bis 6 Wochen nach der Ansteckung), dann meist Brennen beim Wasserlassen und/oder Ausfluss (bei Männern und Frauen); bei Frauen aber u.U. auch leichte Reizzustände im Unterleib oder Blutungsstörungen. Allein die Zahl der beschwerdefreien, mit Chlamydien infizierten Frauen beträgt in Deutschland ca. 350.000. Die Zahl der ebenfalls sehr oft symptomlos oder symptomarm infizierten Männer ist unbekannt. Da diese Frauen und Männer keine auffälligen Symptome haben, wird die Infektion meist nicht erkannt und behandelt, kann aber von den Trägerinnen und Trägern trotzdem weitergegeben werden! Nur ein kleiner Teil der Infektionen wird aufgrund auftretender Symptome erkannt und behandelt. Zur Zahl der jährlichen Neuinfektionen sind derzeit keine verläßlichen Schätzungen verfügbar, es dürfte sich aber um die häufigste bakteriell bedingte, sexuell übertragbare Erkrankung in Deutschland handeln.
Bei Frauen: Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane, zum Beispiel der Eileiter, die zu Eileiterschwangerschaften oder sogar Unfruchtbarkeit führen können. Das Neugeborene einer infizierten Frau kann bei der Geburt infiziert werden und ernste Lungen- und Augenerkrankungen (mögliche Folge Blindheit) entwickeln.
Bei Männern überwiegend Entzündungen der Blase und der ableitenden Harnwege. Fast ausschließlich durch Geschlechtsverkehr. Kondome schützen vor einer Ansteckung.
Die Chlamydieninfektion wird mit Antibiotika behandelt. Bis zum O.K. durch den Arzt ist ungeschützter Verkehr tabu! Wichtig ist die Partnerbehandlung!
Colibakterien
Häufigster Erreger von Blasenentzündungen
Colon-Conduit
Inkontinente Harnableitung unter Verwendung von einem Stück Dickdarm. Ist mit einem Beutelsystem zu versorgen. Colon-Conduits sind wie Iieum-Conduits Harnableitungen, die seit langem operiert werden, und deren Nutzen und Risiken auch auf lange Sicht genau bekannt sind.
Corpus cavernosum
Schwellkörper
Cystitis
Die Interstitielle Cystitis (IC) ist eine chronische Entzündung der Blasenwand, die mit Schmerz und Harndrang verbunden ist.
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D

Detrusor
Medizinische Bezeichnung für den Blasenmuskel
Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie
Gestörtes Zusammenwirken der beim Wasserlassen beteiligten anatomischen Strukturen.
Diabetes mellitus
Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist eine Erkrankung des Insulin- und Zuckerstoffwechsels. Der Name "honigsüßer Durchfluss" stammt von der Tatsache, dass der Urin von Patienten mit einer unbehandelten Zuckererkrankung süß schmeckt und so früher die Erkrankung diagnostiziert wurde. Man unterteilt die Zuckerkrankheit im Wesentlichen in zwei Formen: Eine im Jugend- oder Jungerwachsenenalter beginnende Variante, welche die Gabe von Insulin notwendig macht. Außerdem gibt es eine im Alter erworbene Form, bei der zu Beginn häufig auf die Gabe von Insulin verzichtet werden kann. Im Verlauf wird jedoch nicht selten auch bei der "Altersdiabetes" eine Insulingabe notwendig. Die Zahl der an der Zuckerkrankheit leidenden Menschen nimmt immer weiter zu. Bei der jugendlichen Form gibt es eine familiäre Belastung als Hinweis auf eine Autoimmunkrankheit, bei der im Körper Antikörper gegen eigene Zellen entstehen. Sie zerstören die Zellen, welche Insulin bilden.
Bei der im Alter erworbenen Diabetes mellitus spielen Veranlagung, ein zu hohes Körpergewicht, übermäßige Nahrungsaufnahme und Bewegungsmangel eine große Rolle. Diese Form wird als Folge des zunehmenden Wohlstands und der Überernährung angesehen.
Diuretika
Harntreibende Medikamente, die Blasenprobleme verursachen können
Doppel-J-Katheter
Einlegen eines Plastikröhrchens (oft 7 Ch., kann aber auch dünner oder dicker sein) in eine oder in beide Harnleiter, wobei das Röhrchen mit 2 "Pigtails" (J-Form) in der Blase und dem Nierenbecken gehalten wird.
Bei einer Zystoskopie wird der Doppel-J-Katheter bis in das Nierenbecken vorgeschoben.
Als Komplikationen sind hier zu nennen: Leichte Hämaturie, häufiges Wasserlassen mit Brennen, leichter Schmerz in der Nierengegend beim Wasserlassen, Harnwegsinfekt, Verrutschen der Schiene mit evtl. Harnstau, sehr selten Harnleiterverletzungen.
Dieses Verfahren wird häufig zur Entlastung bei Stauung der Harnleiter (z.B. bei Harnstein) angewandt. Es kann auch ein Harnstein wieder in das Nierenbecken zurückgeschoben werden, so dass der Stein besser mit einer ESWL behandelt werden kann. Es ist auch möglich einen Harnleiter „zu schienen", z.B. bei einer leichten Verletzung. Ein Schienenwechsel ist ca. alle 3 Monate (oft auch öfters!) fällig.
Dranginkontinenz
Harninkontinenz nennt man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Die Entleerung der Blase funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Muskeln und Nerven: Der eine Teil wird über das Gehirn gesteuert. Ein großer unwillkürlicher Anteil wird vom Rückenmark bestimmt. Dieses Zusammenspiel kann an verschiedenen Punkten gestört werden: So spricht man von der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei krankhaften Veränderungen der Nervenversorgung, die die Blasenentleerung kontrollieren. Die Stressinkontinenz beschreibt die Blasenschwäche, bedingt durch einen zu schwachen Schließmuskel. Von der Drangoder auch Urgeinkontinenz spricht man, wenn die Blasenentleerung unwillkürlich erfolgt bzw. ein starker Harndrang zu einer nicht unterdrückbaren Blasenentleerung führt. Die Überlaufinkontinenz entsteht, wenn der Urin durch ein Hindernis hinter der Blase nicht richtig abfließen kann und die Blase schließlich "überläuft". Auch eine Schädigung des Nervensystems (durch Diabetes, Alkoholismus) kann zum Überlaufen führen. Eine häufige Krankheit, die diese Form der Inkontinenz auslöst, ist die Prostatavergrößerung (Hypertrophie).
Ductus deferens
Samenleiter; Verbindung zwischen Hoden und Prostata
Dyspareunie
Sammelbegriff für unangenehme Empfindungen beim sexuellen Verkehr.
Dysurie
Schmerzhafter Harndrang mit erschwertem Wasserlassen.
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E

Ejakulation
Samenerguss beim Orgasmus des Mannes
Ejakulation (Retrograde)
Nach einem operativen Eingriff, der den inneren Schließmuskel am Blasenhals beschädigt hat, wird der Samen bei der Ejakulation nicht mehr nach vorne (d.h. über den Penis), sondern nach hinten in die Blase ausgestoßen (auch sog."trockener Orgasmus").
Ejaculatio Praecox
Was genau ist ein vorzeitiger Samenerguss?
Als vorzeitigen Samenerguss (die genaue Übersetzung der lateinisch -  wissenschaftlichen Bezeichnung "Ejaculatio Praecox") bezeichnet man die sexuelle Störung, bei der der Mann seinen Samenerguss oder Orgasmus zu früh bekommt, d.h. "zu früh kommt". Im Extremfall ist es ihm dabei schon unmöglich, überhaupt in die Scheide einzudringen oder es reicht allein schon der Gedanke an eine sexuelle erregende Situation, um einen Orgasmus zu bekommen. Dies ist jedoch selten. Meist tritt der Samenerguss während oder rasch nach dem Einführen des Penis in die Scheide auf.

Wie früh ist "vorzeitig"?
Im Gegensatz zu vielen weitverbreiteten Vorstellungen (sexuellen Mythen) haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass die meisten Männer ihren Orgasmus/ Samenerguss innerhalb von drei Minuten nach Eindringen in die Scheide bekommen. Doch gibt es selbstverständlich Männer, die ihren Samenerguss wesentlich länger zurückhalten können oder Männer, die deutlich früher ihren Orgasmus bekommen. Deshalb ist das wichtigste Kriterium zur Beurteilung der "Vorzeitigkeit", dass der Samenerguss von beiden Partnern als zu früh erlebt wird und dies die sexuelle Beziehung belastet. Deshalb ist es wichtig, sich sowohl eine Vorstellung zu machen, was "normal" sein kann, als auch die Wünsche und Vorstellungen der Partnerin zu kennen: Was ein Mann als zu früh erlebt, kann für die Frau schon längst zu spät sein.

Wie viele Männer leiden am vorzeitigen Samenerguss?
Der vorzeitige Samenerguss ist das häufigste sexuelle Problem des Mannes. Dabei wird beinahe jeder Mann schon einmal einen vorzeitigen Samenerguss erlebt haben oder gelegentlich erleben. Dies ist völlig normal und hat viel mit der Umgebung, Stimmung und Anspannung in der jeweiligen Situation zu tun. Zum Problem wird es nur, wenn ein vorzeitiger Samenerguss in der Mehrzahl der sexuellen Kontakte auftritt. Wissenschaftliche Untersuchungen zufolge haben bis zu 35% aller Männer mehr als gelegentlich eine vorzeitigen Samenerguss.

In welchem Alter tritt ein vorzeitiger Samenerguss auf?
Prinzipiell kann ein vorzeitiger Samenerguss in jedem Alter auftreten. Doch beginnt das Problem meist schon im jugendlichen Alter. Häufig verliert sich das Problem mit fortschreitendem Alter. In der Regel gilt, dass je ungewohnter und aufgeregter eine sexuelle Situation erlebt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein vorzeitiger Samenerguss auftritt. Und dies ist eher unabhängig vom Alter.

Was bewirkt ein vorzeitiger Samenerguss?
Ein vorzeitiger Samenerguss kann zu einer erheblichen Belastung der Beziehung zwischen Mann und Frau führen. Oft hat der Mann dabei das Gefühl, wenig Befriedigung zu erleben oder den Samenerguss nicht zu spüren. Manchmal entwickeln sich so Schwierigkeiten, eine Erektion zu halten oder ein Verlust von sexueller Erregung. Dies geschieht oft aus einer übergroßen Bestrebung heraus, den Samenerguss hinaus zu zögern. Der Mann ist dabei so stark mit Gedanken an "Technik" oder Vermeiden von Bewegung beschäftigt, dass der Spaß an der sexuellen Begegnung völlig verloren geht. Oft wird deshalb auch vom Mann das "Vorspiel" extrem verkürzt, um selber nicht zu stark erregt zu werden - dies hat dann oft einen Mangel an Erregung bei der Frau zu Folge. Daraus kann ein schmerzhafter, unbefriedigender sexueller Kontakt für die Frau resultieren - ohne Orgasmus. In vielen Fällen hat dies wiederum eine deutliche reduzierte Anzahl von Sexualkontakten zur Folge - bis hin zum völligen Verzicht.

Welche Ursachen bewirken den vorzeitigen Samenerguss?
Nur in wenigen Fällen liegt bei einem vorzeitigen Samenerguss eine körperliche Krankheit oder Ursache (z.B. eine Entzündung der Harnröhre) vor. Bei den meisten Männern passiert ein vorzeitiger Samenerguss in aufregenden Situationen in der Jugend (z.B. einem kurzen sexuellen Kontakt mit der Freundin, wenn die Eltern für kurze Zeit aus dem Haus sind). Mit zunehmendem Alter und sexueller Erfahrung lernt der Mann dann, seinen "Ejakulationsreflex", d.h. den Punkt an dem ein Samenerguss unausweichlich wird, einzuschätzen und Sexualkontakte gestalten sich weniger aufregend. Bei Männern, denen diese Kontrolle nicht gelingt, finden sich häufig ein überhöhtes Angstniveau, vermindertes Selbstwertgefühl und die Vorstellung, ein schlechter Liebhaber zu sein. Dabei wird dann oft das Problem durch ein krampfhaftes Bemühen um Verzögerung des Samenergusses oder durch unbeabsichtigt negativ aufgefaßte Bemerkungen des Partners verschlimmert.

Was kann ich bei vorzeitigem Samenerguss tun?
Die meisten Männer können das Problem des vorzeitigen Samenergusses in den Griff bekommen. Doch wird bei vielen die Hilfe eines Spezialisten nötig sein. Der erste Schritt ist dabei ein offenes Gespräche mit Ihrer Partnerin, denn obwohl Sie vielleicht das Gefühl haben, zu früh zu kommen, heißt dies noch lange nicht, dass Ihre Partnerin damit unzufrieden ist. Manchen Männern hilft häufiges Ejakulieren, beispielsweise durch Masturbation, die Erregbarkeit für sexuelle Reize herabzusetzen. Als hilfreich beim Erlernen von Kontrolle über den "Ejakulationsreflex" hat sich auch die Übung der "Stop-Start"-Technik herausgestellt.

Wie funktioniert die "Stop-Start"-Technik?
Sie selbst oder Ihre Partnerin stimulieren den Penis, bis Sie das Gefühl haben, dass Ihr Samenerguss bei weiteren Streicheln unausweichlich wird. An diesem Punkt unterbrechen Sie und fahren fort, wenn Ihre Erregung nachgelassen hat. Dies wiederholen Sie viermal, bevor Sie dann wirklich ejakulieren. Auf diese Art ist Kontrolle über den Ejakulationsreflex erlernbar.

Helfen mir Hilfsmittel aus Sex-Shops?
In vielen Sex-Shops werden Hilfsmittel zur Kontrolle des Samenergusses angeboten (z.B. anästhetische Cremes). Diese sind leider oft wenig durch wissenschaftliche Untersuchungen erprobt, die Anwendung ist lästig oder unangenehm, der Erfolg gering.

Was soll ich tun, wenn ich das Problem nicht alleine in den Griff bekomme?
Dann sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Urologen suchen, der Sie meist kompetent beraten kann. Falls andere Methoden (z.B. o.g. Empfehlungen) nicht funktionieren, kann ein Versuch mit Medikamenten durchgeführt werden, die die Ejakulation verzögern.
Endoskop
Dünnes Instrument zur Untersuchung von Hohlorganen (z.B. Niere, Harnleiter, Blase, Darm, Magen, Lunge etc.)
Enuresis
Unwillkürliches Harnlassen, Einnässen;
- diurna: Einnässen bei Tag
- nocturna: Einnässen nachts
Epididymitis
Entzündung des Nebenhodens mit massiver leukozytärer Infiltration des Gewebes.
Die Entzündung entsteht meist kanalikulär nach Harnwegsinfekt. Hier unterscheidet man die chronische von der akuten Entzündung.
Die akute Epiditymitis geht mit Fieber und schmerzhafter Schwellung des Nebenhodens einher, des weiteren ist ein HWI vorhanden. Bei der chronischen Entzündung kommt es auch zu einer anhaltenden, schmerzhaften oder schmerzlosen Schwellung.
Die wichtigste Differentialdiagnose ist die Hodentorsion.
Therapie: Antibiotische Behandlung, lokale Hochlagerung und Kühlung.
Erektile Dysfunktion
Störung der Erektion. Ein neuer Begriff, früher hat man die Erektionsstörungen unter dem Stichwort Impotenz zusammengefasst.
Erektion
Gliedversteifung, gekennzeichnet durch reflektorische Anschwellung, Versteifung und Aufrichtung des Penis oder der Klitoris, bedingt durch Blutstauung. Dazu sind diese Organe mit Schwellkörpern versehen, in die Blut gepumpt wird. Erektion wird durch Hormone gesteuert, ist aber teilweise auch willkürlich erzeugbar.
Erektionsschwäche
Unter Potenzstörungen werden sehr unterschiedliche Probleme zusammengefasst. Der Geschlechtstrieb (Libido), die Ejakulation (Samenerguss) und die Fähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen, können betroffen sein. Überwiegend haben die Männer mit Potenzstörungen jedoch eine Erektionsschwäche. Meist sind diese Beschwerden organisch bedingt. Doch auch psychische Faktoren stören häufig die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit der Impotenz zu.

Zu den organischen Gründen für eine Potenzstörung gehören:
  • Medikamente (z.B. Beruhigungsmittel, blutdrucksenkende Mittel)
  • Nikotin- und Alkoholmißbrauch
  • Hormonstörungen
  • Bandscheibenerkrankungen
  • Zuckerkrankheit
  • Durchblutungsstörungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Leberkrankheiten

Psychische Faktoren sind:
  • Leistungsdruck
  • Stress und Müdigkeit
  • Konflikte in der Partnerschaft
  • Depressionen
ESWL (Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie)
Berührungsfreie Zertrümmerung von Harnsteinen durch Schallwellen. Diese werden gebündelt und ihr Brennpunkt auf den Harnstein gerichtet. Der Patient wird auf einer Liege so positioniert, das der Harnstein im Fokus der Schallwelle liegt. Die Schallwellen passieren wasserhaltige Medien und körpereigenes Gewebe nahezu ungehindert.
Die Behandlungsdauer beträgt zwischen 45-60 Minuten, wobei bis zu 4000 Stoßwellen abgegeben werden. Der Harnstein wird dabei in immer kleiner Fragmente aufgelöst, bis er von selbst abgangsfähig ist. Es können auch mehrere Sitzungen nötig sein (in 8-15% notwendig). Mit dieser Technik können heute fast alle im Röntgen oder Ultraschall sichtbaren Harnsteine zertrümmert werden.
Komplikationen sind mit < 1% insgesamt selten. Es können jedoch Herzrhymusstörungen, Hämatome, Hämaturie und Koliken (10-40% der Fälle) auftreten.
Exenteration
Sogenannte "Ausweidung". In der Gynäkologie wird darunter die ausgedehnte bis vollständige Entfernung der Organe des kleinen Beckens (Blase - Geschlechtsorgane - Enddarm) bei Vaginal- oder Zervixcarcinom verstanden.
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F

Fertilität
Zeugungsfähigkeit
Fraktur
Knochenbruch
Funikulozele (Hydrozele, Funikulozele, Spermatozele)
Hydrozele ist eine Ansammlung von seriöser Flüssigkeit innerhalb der Hodenhüllen.
Beim Dezensus des Hodens wandert das Peritoneum als Bedeckung von Hoden und Nebenhoden mit in das Skrotum, wobei zwischen den beiden Blättern eine spaltförmige Fortsetzung der Peritonealhöhle bestehen bleibt.
Die Hydrozele wird operativ entfernt. Über einen Hodenschnitt wird die wand der Hydrozele abgetragen (Operation nach v. Bergmann) oder verkleinert, umgeschlagen und vernäht (Operation nach Winkelmann).
Bei einer Funikulozele liegt die Flüssigkeitsansammlung nicht um den Hoden herum, sondern im Bereich des Samenstrangs.
Spermatozele sind unterschiedlich große, vom Nebenhoden ausgehende Zysten, die mit spermienhaltiger Flüssigkeit gefüllt sind. Die Spermatozele tritt gewöhnlich linksseitig auf und beruht auf einer Klappeninsuffizienz der in die linke V. renalis mündenden V. spermatica. Von einen Hodensackschnitt aus wird die oft mehrfach gekammerte Spermatozele komplett abgetragen. Der Eingriff wird ggf. mit einer Nebenhoden(teil)resektion kombiniert.
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G

Geschlechtskrankheiten
Die Gonorrhoe (Tripper) und die Lues (Syphilis) gelten als die "klassischen" Geschlechtskrankheiten. Es gibt jedoch weitaus mehr sexuell übertragbare Krankheiten, wie die Hepatitis B und C, die HIV-Infektion und die Herpes-genitalis-Infektion.
Die beiden klassischen Geschlechtskrankheiten werden durch Bakterien hervorgerufen. Bei der Gonorrhoe (Tripper) handelt es sich um Gonokokken und bei der Lues (Syphilis) um das so genannte Treponema pallidum. Die Ansteckung erfolgt durch Geschlechtsverkehr.

Gonorrhoe: Entzündung der Harnröhre und der inneren Geschlechtsorgane mit eitrigem Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen. Manchmal können auch Gelenkschmerzen auftreten.

Lues: Zunächst tritt am Ort der Infektion ein nässendes, gerötetes Geschwür auf. Dieses verursacht keine Schmerzen und verschwindet nach einigen Wochen von alleine. Doch die Krankheit ist damit nicht ausgeheilt. Zwei bis drei Monate später macht sie sich wieder bemerkbar. Die Symptome sind vielfältig und reichen von verschiedenen Haut- und Schleimhautveränderungen, Haarausfall bis zur Leberentzündung. Unbehandelt kommt es nach fünf bis 50 Jahren erneut zu einem Aufflammen der Krankheit. Dann sind die Organschäden massiv und das Nervensystem ist meistens schwer betroffen.
Gestagene
Sammelbegriff für eine Gruppe weiblicher Sexualhormone.
Gliedversteifung
Erektion
Geschlechtsverkehr
Kohabitation
GnHG-Analoga
Medikamente zur Behandlung hormonabhängiger Tumoren; Ansatzpunkt ist das Gonadotropin-Releasing- Hormon (GnRH), das im Hypothalamus gebildet wird und auf die Hormonproduktion Einfluss nimmt (synonym: LHRH-Analoga).
Gonaden
Sammelbegriff für die weiblichen und männlichen Keimdrüsen, d.h. die Eierstöcke und Hoden.
Gonorrhöe
Die Gonorrhöe gehört zu den bekanntesten Geschlechtskrankheiten und wird durch Bakterien übertragen. Vorsicht! Gerade bei Frauen bleibt die Erkrankung oft zunächst unerkannt und ohne Beschwerden. Die Infizierte kann die Infektion aber trotzdem weitergeben! Beschwerden treten, wenn überhaupt, 2 - 5 Tage nach der Ansteckung auf:

Tripper:
Bei der Frau: vermehrter grünlich-gelber Ausfluss, u.U. Schmierblutungen, Brennen beim Wasserlassen;
Beim Mann: Brennen beim Wasserlassen, gelblich-eitriger Ausfluss aus der Harnröhre. Auch der Enddarm und der Mund-Rachen-Raum können befallen sein.

In Deutschland gibt es derzeit jährlich schätzungsweise 50 000 bis 55 000 Neuinfektionen mit einer Gonorrhöe. Wenn der Tripper nicht sofort behandelt wird, können ernste Folgeerscheinungen auftreten:
Bei der Frau: Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Eileiter und der Eierstöcke, die häufig zur Unfruchtbarkeit oder auch zur gefährlichen Eileiterschwangerschaft führen. Eine infizierte Schwangere kann während der Geburt die Erreger an ihr Kind weitergeben. Die so entstehende Infektion der Augen kann zur Erblindung des Neugeborenen führen.
Beim Mann kann die Entzündung auf Hoden und Nebenhoden übergreifen, mit Unfruchtbarkeit als häufiger Folge.

Wenn sie nicht frühzeitig behandelt wird, kann die Gonorrhöe auch andere Organe oder eventuell den ganzen Körper befallen und z.B. zu Ausschlägen, Fieber und Gelenkschmerzen führen. Die Ansteckung erfolgt fast ausschließlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Eine indirekte Übertragung durch feuchte Gegenstände oder Sexspielzeuge wie z.B. Vibratoren oder Dildos ist (selten) möglich. Kondome schützen vor einer Ansteckung. Die Gonorrhöe wird mit Antibiotika behandelt. Sie heilt in der Regel völlig aus, wenn sie bei Auftreten der ersten Symptome behandelt wird. Je früher sie erkannt wird, desto einfacher ist die Therapie. Kein Sex bis zur völligen Ausheilung! Fragen Sie hierzu ihren Arzt. Wichtig ist die Partnerbehandlung.
Gynäkomastie
Anschwellen der Brustdrüsen aufgrund eines erhöhten Östrogenspiegels.
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H

Hämaturie (Makro-, Mikrohämaturie)
Man unterscheidet, die sichtbare Makrohämaturie und die nur mikroskopisch nachweisbare Mikrohämaturie.
Die Hämaturie ist ein wichtiges urologisches Symptom.

Mikrohämaturie:
Neben allen Ursachen, die auch eine Makrohämaturie auslösen können, kommen überwiegend nephrologische Erkrankungen in Betracht.

Makrohämaturie:
Als fleischwasserfarben wird die Urinfarbe bei geringer Makrohämaturie beschrieben. Sie ist dann meist nicht Hb-wirksam.
Bei Blutungen muss immer die Ursache festgestellt werden, da häufig eine Tumorerkrankung der Grund ist.

Schmerzlose Hämaturie: Nierentumor, Tbc, Urethertumor, Blasentumor, submuköse Prostatavenen, Entzündungen, in Verbindung mit diagnostischen und therapeutischen Eingriffen.
Schmerzhafte Hämaturie: Nierenstein, Uretherstein, Blasenstein, Endometriose, hämorrhagische Zystitis, Medikamente (Marcumar, Heparin), Zytostatika.
Behandlung: Ursache finden und beseitigen, bei starker Blutung kann ein Spülkatheter zu Vermeidung einer Blasentamponade nötig werden.
Bei der Hämatospermie wird Blut im Sperma festgestellt.
Harninkontinenz
Harninkontinenz nennt man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Die Entleerung der Blase funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Muskeln und Nerven: Der eine Teil wird über das Gehirn gesteuert. Ein großer unwillkürlicher Anteil wird vom Rückenmark bestimmt. Dieses Zusammenspiel kann an verschiedenen Punkten gestört werden: So spricht man von der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei krankhaften Veränderungen der Nervenversorgung, die die Blasenentleerung kontrollieren.

Die Stressinkontinenz beschreibt die Blasenschwäche, bedingt durch einen zu schwachen Schließmuskel. Von der Drang oder auch Urgeinkontinenz spricht man, wenn die Blasenentleerung unwillkürlich erfolgt, bzw. ein starker Harndrang zu einer nicht unterdrückbaren Blasenentleerung führt.

Die Überlaufinkontinenz schließlich entsteht, wenn der Urin durch ein Hindernis hinter der Blase nicht richtig abfließen kann und die Blase schließlich "überläuft". Auch eine Schädigung des Nervensystems (durch Diabetes, Alkoholismus) kann zum Überläufen führen. Eine häufige Krankheit, die diese Form der Inkontinenz auslöst, ist eine Prostatavergrößerung (Hypertrophie).
Harnleiter
Verbindet die Nieren mit der Blase und transportiert den Urin zur Blase.
Harnleiter-Darm-Implatation (HDI)
Uretherosigmoideostomie.
Bei diesem Verfahren wird der Harn im Körper umgeleitet. Dazu werden die Harnleiter retroperitoneal und transmesenterial in die Hinterfläche des Sigmas antirefluxiv implantiert; Ein Reflux von Urin oder Stuhl mit nachfolgender Pyelonephritis wird so vermieden.
Urin und Stuhl werden zusammen entleert. Der Analsphinkter gewährleistet Kontinenz. Allerdings kann in Einzelfällen die Entleerungsfrequenz hoch sein. Diesen Nachteil versucht man in der Technik des sog. Mainz-Pouch II zu vermeiden. Dabei wird die Sigmaschleife antimesenterial, longitudinal eröffnet und zum Niederdruckreservoir geschlossen. Zwei Vorraussetzungen müssen bei allen Operationen mit Ableitung des Urin in den nicht isolierten Enddarm erfüllt sein: Der Patient muss Probeeinläufe vor der Operation über Stunden halten können und die Nierenfunktion darf nicht eingeschränkt sein, da sonst die im Dickdarm resorbierten Urinbestandteile zu Azidose und ansteigende Serumkreatininwerten führen.
Harnleiterkolik (Kolik, Nierenkolik)
Plötzlich, akut einsetzende, wellen- oder wehenartige Schmerzen in einer Flanke mit Ausstrahlung in den Unterleib bzw. Hodensack manchmal mit Verlagerung von der Flanke in den Unterbauch). Recht häufig treten auch Übelkeit, Erbrechen und Darmatonie auf. Patienten sind sehr unruhig, können nicht ruhig liegen oder versuchen die Schmerzen durch eine Schonhaltung zu vermeiden und kennen den Schmerz oft von früheren Steinerkrankungen. Fieber und Schüttelfrost deuten auf eine lebensbedrohende Urosepsis hin. Bei der Behandlung werden schmerzstillende i.v. Medikament gegeben, die Ursache (z.B. Harnstein) gesucht und beseitigt (z.B. mit einem Doppel-J-Katheter).

Differenzialdiagnose: Pankreatitis, Peritonitis, akutes Skrotum, Wirbelsäulenerkrankungen, Nierenarterienembolie.
Harnleiterschiene (Doppel-J-Katheter)
Einlegen eines Plastikröhrchens (oft 7Ch, kann aber auch dünner oder dicker sein) in eine oder in beide Harnleiter, wobei das Röhrchen mit 2 „Pigtails" (J-Form) in der Blase und dem Nierenbecken gehalten wird.
Bei einer Zystoskopie wird der Doppel-J-Katheter bis in das Nierenbecken vorgeschoben.
Als Komplikationen sind hier zu nennen: Leichte Hämaturie, häufiges Wasserlassen mit Brennen, leichter Schmerz in Nierengegend beim Wasserlassen, Harnwegsinfekt, verrutschen der Schiene mit evtl. Harnstau, sehr selten Harnleiterverletzungen.
Dieses Verfahren wird häufig zur Entlastung bei Stauung der Harnleiter (z.B. bei Harnstein) angewandt. Es kann auch ein Harnstein wieder in das Nierenbecken zurückgeschoben werden, so dass der Stein besser mit einer ESWL behandelt werden kann. Es ist auch möglich ein Harnleiter „zu schienen", z.B. bei einer leichten Verletzung. Ein Schienenwechsel ist ca. alle 3 Monate (oft auch öfters!) fällig.
Harnröhrenephitel
Mehrreihiger Zellverband zum Schutz der Harnröhre.
Harnröhrenschlitzung (Urethrotomie interna nach Otis oder Sachse)
Aufschneiden einer narbig-erworbenen oder angeborenen Harnröhrenverengung in Narkose mittels eines speziellen Instrumentes entweder blind (Methode nach Otis) oder unter Sicht (Methode nach Sachse).
Konservative Technik: die Rezidivtendenz ist bei allen operativen Behandlungen recht groß. Regelmäßige transurethrale Dehnungen (Bougierung) mit Kathetern können zumindest die erneute operative Intervention ersetzen.
Harnröhrenstriktur
Angeborene Harnröhrenstrikturen gibt es nur bei Knaben, sonst fast ausschließlich bei Männern.
Primär bakteriell verursachte Strikturen sind heute selten geworden: Hauptsächlich nach der Gonorrhö kommt es zu Strikturen. Die Spätfolgen von einer Urotuberkulose könne auch zu einer Harnröhrenstriktur führen.
Sekundäre entzündliche, bakteriell bedingte Strikturen entstehen bei Dauerkatheterträgern durch aufsteigende Keime. Auch mechanische Läsionen (z.B. unsachgemäß durchgeführte Katherterisierung oder Zystoskopie) können zu Strikturen führen. Als Folge transurethraler Eingriffe kommt es zu 10 - 15% der Fälle zu Strikturen, auch Beckenfrakturen mit Beteiligung des unteren Harntraktes sind als Ursache zu nennen.
Typisches Symptom ist ein dünner, gedrehter, gespaltener oder fächerförmiger Harnstrahl.

Operative Therapie: Die Mehrzahl der Harnröhrenstrik-turen werden endokopisch behandelt, bei der unter Sicht durch das Urethroskop die Striktur mit einem Messer inzidiert wird. Eine Laserinzision kann auch angewendet werden.
Kurzstreckige Strikturen können mit einer End-zu-End- Anastomose versorgt werden.

Bei langstreckigen Strikturen gibt es im Prinzip zwei Verfahren:
Einzeitige Technik: Der strikturelle Anteil wird reseziert oder längs inzidiert und durch ein gestieltes Hautrohr ersetzt, bzw. mit einem Hautlappen gedeckt. Diese Haut wird aus der Vorhaut oder aus dem Skrotum ent nommen.
Zweizeitige Technik: In der 1. Sitzung wird der strikturelle Anteil längs inzidiert und die Schleimhaut an die Haut adaptiert. Einige Wochen später wird in der 2. Sitzung die offene Urether mit einem umgebenden Hautrand so umschnitten, dass sie spannungsfrei zum Rohr geschlossen werden kann. Darüber wird mobilisierte Haut geschlossen.
Harnröhrensuspensionsplastik
Operative Korrektur einer Stressinkontinenz durch Anhebung des Blasenhalses und der hinteren Harnröhre der Frau, wodurch der Verschlussdruck der Harnröhre erhöht wird.

Verfahren nach Raz: Fäden die von vaginal her in der Nähe der Harnröhre spiralig eingelegt werden und anschließend hinter dem Schambein mit Hilfe einer zuvor von oben hinter dem Schambein durchgestochenen Nadel hochgeführt und über der bindegewebigen Scheide des geraden Bauchmuskels (Rektusscheide) untereinander verknotet werden.

Verfahren nach Zödler, Schlingenoperation: Ein Kunststoffbändchen oder Faszienstreifen aus der Rektumsscheide, die unter die Harnröhre gelegt werden übernehmen die Aufgabe der o.g. Fäden.

Verfahren nach Marshall-Marchetti-Krantz oder Bruch: Von einem Unterbauchschnitt aus werden wiederum Fäden in der Nähe der Harnröhre eingelegt und beiderseits mit stabilen Bandstrukturen oder Schambeinperiost verknotet. Hier ist kein vaginaler Zugang notwendig.

Es gibt aber noch zahlreiche andere Verfahren.
Harnsteine
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen, in der Niere (Nierensteine), dem Harnleiter, der Blase und in der Harnröhre. Das Material, aus dem sie bestehen, ist unterschiedlich. Doch in den meisten Harnsteinen ist Kalzium enthalten. Rund fünf Prozent der Bevölkerung haben Harnsteine, die aber nicht immer Beschwerden verursachen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr liegt das größte Erkrankungsrisiko. Wer Harnwegsinfekte hat, hat auch häufiger Steine und umgekehrt! Es gibt verschiedene Ursachen für die Bildung von Harnsteinen: Viele Menschen trinken zu wenig, durch die zu hohe Konzentration des Urins bilden sich Ablagerungen in Form von Steinen. Auch wenn der Harn nicht richtig abfließt, können sich zum Beispiel in der Harnblase Steine bilden. Der Säuregehalt des Urins spielt bei der Bildung von Steinen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Harnwegsinfekt (HWI)
Die Harnwege reichen von den Nieren über die Blase bis hin zu deren Ausgang, der Harnröhre. Normalerweise sind sowohl die Wege als auch der ausgeschiedene Urin keimfrei. Wenn sich Bakterien in den Harnwegen befinden, nennt man das Harnwegsinfekt. Dieser kann sehr unterschiedlich schwer verlaufen, von bedrohlichen Nierenentzündungen über einen Bakteriennachweis ohne Symptome. Aus anatomischen Gründen haben kleine Kinder und Frauen am häufigsten Harnwegsinfekte. Bei Männern steigt das Risiko einer Infektion mit dem Alter.
Hepatitis A
Die tritt in Deutschland hauptsächlich im Sommer und Herbst auf. In wärmeren Ländern (zu denen viele der bevorzugten Reiseländer zählen!) ist sie ganzjährig weit verbreitet. Beschwerden treten ca. 2 bis 6 Wochen nach der Ansteckung auf; Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit mit Erbrechen, Fieber und (nur in etwa der Hälfte der Erkrankungsfälle) ausgeprägte Gelbsucht (gelbe Haut und Augen) mit bierbraunem Urin. Etwa die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Erkrankungen ist auf einer Reise erworben. Dies ist unabhängig von der Art des Reisens (sowohl beim Trekken mit Teilnahme an der landesüblichen Ernährung als auch der Aufenthalt im 5- Sterne-Hotel) möglich! Sie heilt in der Regel vollständig aus. Die Schwere der Erkrankung ist altersabhängig: bei Kindern verläuft die Erkrankung meist unbemerkt; mit zunehmendem Alter kann es meist Wochen, ja sogar Monate dauern, bis der Erkrankte wieder gesund und arbeitsfähig ist. Das Hepatitis-A-Virus wird in der Regel nicht sexuell, sondern durch verunreinigte Lebensmittel oder verunreinigtes Trinkwasser übertragen, weshalb diese Infektion in Ländern mit schlechten Hygienebedingungen sehr verbreitet ist. Bei genitalanalen und analoralen Kontakten kann es aber auch zu sexuell übertragenen Infektionen kommen. Zur Verhütung der Hepatitis A gibt es eine wirksame und gut verträgliche Impfung.
Hepatitis B
Die Hepatitis B ist die häufigste und gefährlichste Hepatitisform und sexuell übertragbar. Ca. 2 bis 6 Monate nach der Ansteckung treten uncharakteristische Oberbauchbeschwerden auf sowie grippeähnliche Erscheinungen (Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Gliederschmerzen). Bei vielen Patienten verläuft die Krankheit ohne das Auftreten einer Gelbsucht (gelbe Augen, Haut). Sie heilt meistens innerhalb von 3 - 5 Monaten wieder aus. Die Zahl der sich jährlich in Deutschland ereignenden Hepatitis-B-Infektionen wird auf 50 000 bis 60 000 geschätzt. Die Mehrzahl dieser Zahlen ist durch sexuelle Kontakte erworben. Nur etwa die Hälfte der Infektionen verursacht Beschwerden, die zum Arztbesuch und zur Diagnose der Infektionen Anlass geben. Die Erkrankung kann zu schweren Spätfolgen führen: Etwa 10% der Erkrankten bleiben ihr Leben lang Überträger des Hepatitis-B-Virus, ein Teil davon entwickelt eine chronische Leberentzündung und als Folge davon eventuell Leberzirrhose und Leberkrebs. Eine Ansteckung (nicht nur wenn sie zur ausgeprägten Krankheit führt!) und Erkrankung in der Schwangerschaft kann zur Ansteckung und schweren Erkrankung des Kindes führen. Der häufigste Übertragungsweg ist der sexuelle Kontakt (auch beim intensiven Küssen kann man sich anstecken!); darüber hinaus kann man sich an virushaltigem Blut anstecken (z.B. Kontakt mit gebrauchten Rasierapparaten und anderen Instrumenten zur Körperpflege, mit Injektionsspritzennadeln, beim unprofessionellen Tätowieren, Piercen und Ohrlochstehen). Die Übertragung durch Bluttransfusionen und Gabe von Blutprodukten wird in Deutschland heute durch einen sehr empfindlichen Test auf das Hepatitis-B-Virus weitestgehend verhindert. Die für Arztpraxen und Krankenhäuser vorgeschriebenen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen verhindern eine Übertragung des Virus bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen. Für die Hepatitis B steht eine wirksame und gut verträgliche Impfung zur Verfügung. Sie wird heute für alle Säuglinge und ungeimpfte Jugendliche zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr empfohlen. Sie wird in dieser Altersgruppe durch die Krankenkasse bezahlt. Empfohlen wird sie auch für medizinisches Personal (hier trägt meist der Arbeitgeber die Kosten) und Menschen mit wechselnden Sexualpartnern. Hepatitis B kann im Frühstadium teilweise medikamentös behandelt werden, was die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Leberentzündung verringert. Ca. 90% der im Erwachsenenalter erworbenen Hepatitis-B-Erkrankungen heilen gut aus, im Gegensatz zu im Säuglingsalter erworbenen Infektionen, z.B. bei der Mutter-Kind-Übertragung.
Hepatitis C
Wie die Hepatitis C übertragen wird, ist derzeit zu einem hohen Anteil unbekannt. Bekannte Übertragungsweisen sind verunreinigte Spritzen und medizinische Instrumente. Daneben war in der Vergangenheit eine Übertragung mit Blut und Blutprodukten möglich. Da diese Infektion erst seit 1990 nachweisbar ist, wurde auch erst in den letzten Jahren das Ausmaß der Verbreitung dieses Virus erkannt. Eine Infektion mit dem Hepatitis-C- Virus führt häufig zu chronischen Verläufen und zur Leberzirrhose. Durch die seit einigen Jahren eingesetzten Tests kann die Verbreitung über Bluttransfusionen mittlerweile weitestgehend verhindert werden. Bessere Hygienebedingungen im medizinischen Bereich (z.B. Einmalspritzen) haben ebenfalls zu einer Verminderung von Infektionsrisiken geführt. Eine sexuelle Übertragung des Virus ist möglich, aber relativ selten. Die weiteren heute bekannten Formen von Hepatitis-Viren (Typen D, E, G) spielen in Deutschland als Auslöser von Krankheiten praktisch keine Rolle.
Hernie
Als Hernie ("Bruch") bezeichnet man das Austreten von Baucheingeweiden, meist Darm, durch eine Bauchwandlücke. Die Leistenregion ist wegen der vorgebildeten Durchtrittsstellen (Gefäße, Samenstrang) besonders anfällig für Bauchwandbrüche. Männer sind bei Leistenbrüchen wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Neben Leistenbrüchen gibt es Nabelbrüche, Narbenbrüche und weitere Stellen der Bauchwand, die von einem Bruch betroffen sein können.
Herpes
Herpes ist eine weitverbreitete Infektion.
"Herpesbläschen" sind wohl den meisten Menschen gut bekannt. Bei der Ersterkrankung treten 5 bis 10 Tage nach der Ansteckung meist sehr schmerzhafte, evtl. mit Fieber und Lymphknotenschwellungen verbundene Hauterscheinungen auf: Kribbeln der Haut, Jucken, Rötung, dann Bläschenbildung, Öffnung der Bläschen und Bildung von kleinen Geschwüren, die innerhalb von 2 bis 4 Wochen wieder abheilen. Die Flüssigkeit in den juckenden offenen Bläschen ist höchst ansteckend. Wer sich einmal mit dem Herpesvirus angesteckt hat, bleibt sein Leben lang Virusträger. Für die Bläschen im Bereich der Geschlechtsorgane wurde früher meist ein anderer Virustyp verantwortlich gemacht als für die Lippenbläschen. Beide Virustypen können jedoch grundsätzlich jede Körperregion infizieren, zum Beispiel beim Mundverkehr. In Deutschland liegen keine verläßlichen Zahlen zur Häufigkeit von Infektionen mit genitalem Herpes vor, es dürfte sich aber um die häufigste sexuell übertragbare Infektion handeln (in der USA soll z.B. etwa jede 4. im sexuell aktivem Alter mit genitalen Herpesviren infiziert sein). Bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel nach Operationen, durch Stress oder schwerwiegende andere Krankheiten, kann sich das Virus im ganzen Körper ausbreiten und lebensbedrohliche Krankheitsbilder auslösen. Während der Schwangerschaft kann der Ausbruch einer Infektion zu schweren Erkrankungen, ja sogar zum Verlust des ungeborenen Kindes führen. Die enge ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft ist für eine herpesinfizierte Frau daher dringend erforderlich. Infektionen während der Geburt können beim Neugeborenen ebenfalls sehr schwere Krankheiten verursachen: z.B. Hirnentzündung oder allgemeine Blutvergiftung. Herpes-Infektionen gelten bei Frauen auch als Risikofaktor für späteren Gebärmutterhalskrebs. Jede Form des intimen Kontakts (auch Küssen) kann zur Ansteckung führen. Genitaler Herpes wird häufig oder sogar meistens durch Virusausscheider übertragen, die keine Herpesbläschen ausweisen! Die Ausscheidung von Herpesviren kann lebenslang bestehen bleiben. Infizierte sind meist nicht erkennbar. Der Partner muss gefragt werden. Vor allem kein Kontakt bei vorhandenen Bläschen! Kondome sind ein guter Schutz bei oralem, vaginalem oder analem Verkehr. Infizierte können ihre Partner auch bei oralem Sex anstecken (vor allem, wenn die Scheidenschleimhaut vorgeschädigt ist). Eine Latexvorlage kann schützen. Es gibt heute virushemmende Medikamente, die um so wirksamer sind, je früher sie eingesetzt werden. Das Wiederauftreten von Bläschen und die Ausscheidung von Viren mit den Körpersekreten können sie aber nicht dauerhaft verhindern.
HIFU
Hämaturie Blutbeimengung im Harn
Hodenkrampfader
Die Hodenkrampfader (Varikozele) ist eine Erweiterung der Venen des Hodens, die sichtbar und tastbar ist. Neben Schmerzen im Hoden und/oder Leistenbereich kann es zu einer Einschränkung der Zeugungsfähigkeit kommen durch eine Veränderung der Spermienqualität und -quantität. Über die Schädigungsmechanismen, die durch eine Störung des Blutflusses bedingt sind, existieren verschiedene Arbeitshypothesen (Temperatur, renale und adrenale Metaboliten, Druck). Auf welchem Weg eine Varikozele schädigend auf die Spermatogenese einwirkt, ist bisher noch ungeklärt. Eine Behandlung der Varikozele sollte unbedingt erfolgen bei:

  • Kinderwunsch und schlechtem Spermiogramm (Infertilität)
  • Schlechtem Spermiogramm ohne Kinderwunsch (mögliche Infertilität)
  • Großer kindlicher Varikozele
  • Kleiner kindlicher Varikozele und kleinerem Hoden
  • Schmerzen im Leistenkanal bedingt durch eine Hodenkrampfader
Hodentorsion
Drehung des Hodens und Samenstrangs. Unterbrechung der Durchblutung des Hodens mit folgender Nekrose.
Auslöser können plötzliche Drehbewegungen sein. Die Hodentorsion tritt besonders häufig im 1. Lebensjahr auf.
Typisch ist ein plötzlich auftretender und vernichtender Schmerz im Skrotum, der bis in den Unterbauch ausstrahlt. Oft kommt es akut zu Übelkeit, selten Erbrechen. Der Nebenhoden findet sich nicht an seiner typischer Stelle. Es ist ein Hochstand fest zustellen. Im Vollbild kommt noch ein gerötetes und geschwollenes Skrotum dazu.

Die Therapie besteht aus der operativen Freilegung des Hodens mit manueller Einrichtung in seine normale Lage.
Die Hodentorsion ist ein urologische Notfall, der eine sofortige Behandlung bedarf.
Die wichtigste Differentialdiagnose ist hier die Epididymitis.
Hodentumor
1% aller bösartigen Geschwülste beim Mann sind Hodentumore. Im Alter von 25 - 34 Jahren sind sie die häufigste Krebstodesursache. Alle Altersklassen können betroffen sein. Im frühen Kindesalter, zwischen dem 30. und 34. Lebensjahr und bei älteren Männern.
Es werden 2 Gruppen von primären Hodentumoren unterschieden: Keimzelltumor (ca. 95%), davon ca. 40% Seminome und die nichtseminomatösen Tumore (Teratom, embryonales Karzinom, Chorionkarzenom und Dottersacktumor). Gonadale Stromatumoren nach mit ca. 3% den Rest aus. Es kann auch zu Mischformen der einzelnen Arten kommen.
Die Entstehung der Hodentumoren ist nicht bekannt. Ein wichtiger Risikofaktor ist aber der Hodenhochstand mit einer 10fachen Häufigkeit bei der Entstehung des Hodentumors. Die operative Hodensenkung kann die Tumorentstehungsrate nicht zum positiven verändern.

Symptome: Schmerzlose (ca. 85%), einseitige Größenzunahme des Hodens. Bei einer Hydrozele muss besonders beim jungen Mann ein Hodentumor ausgeschlossen werden. Bei einigen Hodentumoren prägt die Hormonproduktion das klinische Bild. (z.B. bei Leydig-Zell- Tumor die Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen) und Pubertas praecox (Vorzeitige Geschlechtsentwicklung mit Auftreten von Zeichen der Geschlechtsreife).
Als Tumormarker sind hier kurz AFP (Alphafetoprotein) und Beta-HCG (humanes Chorionginadotropin genannt.
Es kann auch zu Metastasen in z.B. Lymphknoten, Lunge und Bauchraum kommen. In Abhängigkeit von der Art des Tumors lässt sich bereit bei der Erstdiagnose in etwa der Hälfte der Fälle Metastasen nachweisen. Häufig bei Chorionkarzinomen (ca. 90%), selten bei Seminomen (ca. 25%).
Hormone
Vom Körper gebildete Signalstoffe, die an den Erfolgsorganen biochemische Reaktionen (Stoffwechselveränderungen ) auslösen.
Hormon-Analoga
Künstlich hergestellte hormonähnliche Substanzen, die im Rahmen einer Hormontherapie zum Einsatz kommen können.
Hormonmangel
Auswirkungen der Wechseljahre der Frau auf die Harnblase als eine Ursache von Reizblase und Dranginkontinenz.
Hormontherapie
Anwendung von Hormonen als Heilmittel z.B. die Gabe von Antiandrogenen zur Hemmung des Prostatakarzinoms.
Hydrozele (Funikulozele, Spermatozele)
Hydrozele ist eine Ansammlung von seriöser Flüssigkeit innerhalb der Hodenhüllen.
Beim Dezensus des Hodens wandert das Peritoneum als Bedeckung von Hoden und Nebenhoden mit in das Skrotum, wobei zwischen den beiden Blättern eine spaltförmige Fortsetzung der Peritonealhöhle bestehen bleibt.
Die Hydrozele wird operativ entfernt. Über einen Hodenschnitt wird die wand der Hydrozele abgetragen (Operation nach v. Bergmann) oder verkleinert, umgeschlagen und vernäht (Operation nach Winkelmann).
Bei einer Funikulozele liegt die Flüssigkeitsansammlung nicht um den Hoden herum, sondern im Bereich des Samenstrangs.

Spermatozele sind unterschiedlich große, vom Nebenhoden ausgehende Zysten, die mit spermienhaltiger Flüssigkeit gefüllt sind. Die Spermatozele tritt gewöhnlich linksseitig auf und beruht auf einer Klappeninsuffizienz der in die linke V. renalis mündenden V. spermatica. Von einen Hodensackschnitt aus wird die oft mehrfach gekammerte Spermatozele komplett abgetragen. Der Eingriff wird ggf. mit einer Nebenhoden(teil)resektion kombiniert.
Hypertonie
Erhöhung des arteriellen Blutdruckes. Man unterscheidet die sekundäre oder symptomatische Hypertonie von der häufigeren, essentiellen oder primären Hypertonie, für die keine nachweisbare Ursache besteht. Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Durch Behandlung der Hypertonie wird dieses Risiko vermindert. Vermutlich sind sowohl umweltbedingte als auch erbliche Faktoren für die essentielle Hypertonie verantwortlich. Der Blutdruck nimmt meist mit steigendem Alter zu. Übergewicht, salzreiche, kaliumarme Ernährung, hoher Alkoholkonsum, Bewegungsarmut und psychischer (seelischer) Stress begünstigen Hypertonie. Die Neigung zu Bluthochdruck ist vererbbar, jedoch ist die genetische Grundlage hierfür größtenteils unbekannt.
Hypophyse
Die Hirnanhangdrüse ist etwa haselnussgroß und wie der Name schon sagt Teil des Gehirns. Sie produziert Hormone, durch die der männlichen Stoffwechsel, aber auch andere Hormone wie z.B. das männliche Sexualhormon (Testosteron), gesteuert werden. Durch die Hem mung bestimmter Hypophysen-Hormone kommt es zur Hemmung des Testosterons und durch die Hemmung des Testosterons zur Hemmung des hormonabhängigen Prostatakrebses. Hysterektomie Operative Entfernung der Gebärmutter durch Öffnung der Bauchhöhle oder von der Scheide aus.
[nach oben]

I

Ileostoma
Künstlicher Dünndarmausgang zur Stuhlentleerung (in einem Auffangbeutel).
Ileum-Conduit
Klassische Form einer inkontinenten Harnableitung unter Verwendung von einem Stück Dünndarm. Ist mit einem Beutelsystem zu versorgen. Ileum-Conduits werden seit den fünfziger Jahren operiert.
Immunmodulatoren
Stoffe, die die Immunitätslage des Körpers beeinflussen;
Immunsystem
Anlage einer Ersatzblase aus Gewebe des Dünndarms zum Erhalt der Reservoirfunktion der Blase und Kontinenz.
Immunstimulation
System der körpereigenen Abwehr, dass z.B. durch die weißen Blutkörperchen Eindringlinge wie Bakterien und Viren, aber auch Krebszellen unschädlich machen kann.
Immuntherapie
Aktivierung des Immunsystems durch besondere Medikamente, aber auch durch körperliches Training und eine an Vitaminen und Spurenelementen reiche Ernährung. Innere Ruhe und Ausgeglichenheit können das Immunsystem - und so z.B. auch die Abwehrfunktion der weißen Blutkörperchen gegen die Krebszellen unterstützen.
Impotenz
Mangelnde Erektionsfähigkeit des männlichen Glieds, z.B. durch eine den Prostatakrebs unterdrückende Behandlung.
Indikation
Der Grund für die Wahl eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Vorgehens bei einer Krankheit.
Infertilität
Sammelbegriff für die Unfruchtbarkeit der Frau bzw. des Mannes;
Inkontinenz
Unwillkürlicher Harnverlust
Interstitielle Cystitis
Die Interstitielle Cystitis (IC) ist eine chronische Entzündung der Blasenwand, die mit Schmerz und Harndrang verbunden ist.
Irrigationstechnik
Verfahren zur Darmspülung bei Stomapatienten. Durch die Irrigation kann eine Kontinenz über 24 bis 28 Stunden erreicht werden.
IvP
Darstellung von Niere, Harnleiter und Blase durch Gabe eines Kontrastmittels in die Vene; zur Beurteilung der Ausscheidung und Abflusses von Harn aus den Nieren.
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K

Kandidosen
Auslöser der Candidosen sind Candidapilze. Sie kom men überall vor und sind Teil unserer normalen Körperflora, also Teil der natürlichen Mischkultur aus Bakterien und Pilzen auf unserer Haut und unseren Schleimhäuten. Bei Störung des normalen Gleichgewichts (z.B. einer Hormonumstellung in der Schwangerschaft oder durch Einnahme der Pille, auch Langzeiteinnahme mancher Medikamente, die die Immunabwehr einschränken, z.B. Cortison) kann es zum Überwiegen der Pilze kommen und damit zu Krankheitserscheinungen: Jucken, Brennen, Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auf eine Pilzerkrankung im Genitalbereich hinweisen. Ernsthafte Erkrankungen und Beschwerden finden sich fast nur bei Frauen. Bei Männern äußern sich Pilzinfektionen oft nur durch eine gerötete, manchmal juckende Eichel mit kleinen Pünktchen. In schweren Fällen können sich Pilzinfektionen über den ganzen Körper ausbreiten. Dies ist vorallem bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem (v.a. Menschen mit HIV und Aids, Drogenabhängige, Organempfänger) ein Problem. Candida-Erkrankungen werden üblicherweise nicht sexuell übertragen. Die Pilze kommen überall vor, auch im gesunden Organismus. Bei Störung der normalen Bakterienflora kann es zum Überwiegen der Pilze kommen und damit zur Erkrankung (dann können die Pilze auch sexuell übertragen werden!) Manche medikamentösen Behandlungen fördern eine Pilzinfektion durch eine Störung des Gleichgewichts der normalen Keimbesiedlung, z.B. in der Scheide (die Beipackzettel der Medikamente weisen darauf hin). Wenn man solche Medikamente nehmen muss, kann man versuchen die normale Scheidenflora durch entsprechende Gegenmittel zu stützen (fragen Sie Ihren Arzt!) Wenn die Pilzinfektion Beschwerden macht, muss sie mit speziell gegen Candida-Pilze wirksamen Medikamenten behandelt werden.
Karzinom
Krebsgeschwulst, durch ein übermäßiges Wachstum der in ihrem Stoffwechsel und in ihrem Vermehrungsverhalten gestörten Krebszellen. Der Prostatakrebs gehört zu den besonders langsam wachsenden Krebsarten, so daß die Lebenserwartung nicht notwendigerweise durch den Krebs bestimmt wird.
Kastration
Entzug der männlichen Geschlechtshormone durch Operation (Orchiektomie) oder medikamentöse Maßnahmen (chemische Kastration).
Katheterismus
Einführung eines Katheters in ein Hohlorgan (z.B. Harnröhre) zu diagnostischen und/oder Behandlungszwecken.
Klimakterium
Wechseljahre vorwiegend der Frau durch Veränderungen des Hormonhaushaltes. Kann durch Schädigung oder Entfernung der Eierstöcke vorzeitig einsetzen.
Kohabitation
Beischlaf , Geschlechtsverkehr
Kolik (Nierenkolik, Harnleiterkolik)
Plötzlich, akut einsetzende, wellenoder wehenartige Schmerzen in einer Flanke mit Ausstrahlung in den Unterleib bzw. Hodensack manchmal mit Verlagerung von der Flanke in den Unterbauch).
Recht häufig treten auch Übelkeit, Erbrechen und Darmatonie auf. Patienten sind sehr unruhig, können nicht ruhig liegen oder versuchen die Schmerzen durch eine Schonhaltung zu vermeiden und kennen den Schmerz oft von früheren Steinerkrankungen.
Fieber und Schüttelfrost deuten auf eine lebensbedrohende Urosepsis hin.
Bei der Behandlung werden schmerzstillende i.v. Medikament gegeben, die Ursache (z.B. Harnstein) gesucht und beseitigt (z.B. mit einem Doppel-J-Katheter).
Differenzialdiagnose: Pankreatitis, Peritonitis, akutes Skrotum, Wirbelsäulenerkrankungen, Nierenarterienembolie.
Kolostoma
Künstlicher Dickdarmausgang zur Stuhlentleerung in einem Auffangbeutel;
Kolpitis
Entzündliche Veränderung der Scheide, z.B. nach einer Strahlentherapie ("radiogene Kolpitis").
Kondylome
Feigwarzen werden durch sog. Papillomaviren verursacht. Sie machen sich bemerkbar als Warzen (in fortgeschrittenen Fällen auch in Form blumenkohlähnlicher Gebilde) am Glied, an oder in der Scheide, am Anus oder im Darmausgang. Es gibt viele verschiedene Arten solcher Papillomaviren, von denen nicht alle sexuell übertragbar werden oder Warzen verursachen. Einige Arten infizieren die Schleimhäute im Genitalbereich und können, ohne sich zuvor durch eine Warzenbildung bemerkbar gemacht zu haben, nach länger dauernder Infektion Krebs auslösen. Der Gebärmutterhalskrebs bei der Frau, sowie vermutlich auch ein erheblicher Teil der Scheiden-, Penis- und Analkarzinome sind Folge solcher Infektionen. Etwa jede 5. Frau im sexuell aktiven Alter ist mit genitalen Papillomaviren infiziert, etwa jede 15. mit Papillomavirustypen, die Krebs verursachen können. Die Zahl der männlichen Virusträger ist nicht bekannt. Besondere Probleme stellen die Warzen bei unkontrolliertem Wachstum dar; zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. Große Warzen im Geburtskanal können den Geburtsverlauf beeinträchtigen. Im Enddarm können sie Schmerzen beim Stuhlgang verursachen. Einige Virustypen können nach länger dauernder Infektion Gebärmutterhalskrebs bei Frauen verursachen. Hauptsächlich durch ungeschützten Sexualverkehr steckt man sich an. Kondome schützen, wenn sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Außer örtlicher chemischer Behandlung kommt die operative Entfernung in Frage. Es treten häufig Rückfälle auf, daher sind Kontrollen über längere Zeit unerläßlich.
Kontrazeptiva
Empfängnisverhütung
Konzeption
Empfängnis
Kryokonservierung
Tiefkühlkonservierung von Zellen oder Gewebe in flüssigem Stickstoff, z.B. von Sperma;
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L

Laserkoagulation
Verschweißung bzw. Verschorfung von Gewebe mit einem Laserstrahl. Dabei wird das Gewebe berührungsfrei zerstört.
Leistenbruch
Als "Bruch" (Hernie) bezeichnet man das Austreten von Baucheingeweiden, meist Darm, durch eine Bauchwandlücke. Die Leistenregion ist wegen der vorgebildeten Durchtrittsstellen (Gefäße, Samenstrang) besonders anfällig für Bauchwandbrüche. Männer sind bei Leistenbrüchen wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Neben Leistenbrüchen gibt es Nabelbrüche, Narbenbrüche und weitere Stellen der Bauchwand, die von einem Bruch betroffen sein können.
Leukozyturie
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) im Urin
LHRH-Analoga
Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert u.a. ein sogenanntes LHR-Hormon, das beim Mann die Bildung des Sexualhormons Testosteron beeinflußt. LHRH- Analoga verhindern vorübergehend die Wirkung dieser LHR-Hormone. Dadurch wird dann kein Testosteron mehr gebildet, und das Wachstum des testosteronabhängigen Prostatakarzinoms wird verhindert. LHRH- Analoga sind die medikamentöse Alternative zur Orchiektomie (Entfernung des hormonproduzierenden Hodengewebes, Kastration).
Libido
Sexualtrieb, geschlechtliches Verlangen
Lubrikation
Absonderung von Schleim als Gleitsubstanz durch spezielle Zellen der Scheide während der sexuellen Erregung, die das Eindringen des Gliedes erleichtern.
Luteinisierendes Hormon (LH)
Ein Hormon, dass von der Hirnanhangsdrüse ausgeschieden wird und in den Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden) den Anstoß zur Produktion der Geschlechtshormone gibt.
Lymphom
Lymphknotenschwellung
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M

Mainz-Pouch II (Harnleiter-Darm-Implatation, HDI)
Bei diesem Verfahren wird der Harn im Körper umgeleitet. Dazu werden die Harnleiter retroperitoneal und transmesenterial in die Hinterfläche des Sigmas antirefluxiv implantiert; ein Reflux von Urin oder Stuhl mit nachfolgender Pyelonephritis wird so vermieden.
Urin und Stuhl werden zusammen entleert. Der Analsphinkter gewährleistet Kontinenz. Allerdings kann in Einzelfällen die Entleerungsfrequenz hoch sein. Diesen Nachteil versucht man in der Technik des sog. MainzPouch II zu vermeiden. Dabei wird die Sigmaschleife antimesenterial, longitudinal eröffnet und zum Niederdruckreservoir geschlossen. Zwei Vorraussetzungen müssen bei allen Operationen mit Ableitung des Urin in den nicht isolierten Enddarm erfüllt sein:
Der Patient muss Probeeinläufe vor der Operation über Stunden halten können. Die Nierenfunktion darf nicht eingeschränkt sein, dass sonst die im Dickdarm resorbierten Urinbestandteile zu Azidose und ansteigende Serumkreatininwerten führen.
Makro-, Mikrohämaturie
Man unterscheidet, die sichtbare Makrohämaturie und die nur mikroskopisch nachweisbare Mikrohämaturie.
Die Hämaturie ist ein wichtiges urologisches Symptom.
Mikrohämaturie: Neben allen Ursachen, die auch eine Makrohämaturie auslösen können, kommen überwiegend nephrologische Erkrankungen in Betracht.
Makrohämaturie: Als fleischwasserfarben wird die Urinfarbe bei geringer Makrohämaturie beschrieben. Sie ist dann meist nicht Hb-wirksam.
Bei Blutungen muss immer die Ursache festgestellt werden, dass häufig eine Tumorerkrankung der Grund ist.
Schmerzlose Hämaturie: Nierentumor, Tbc, Urethertumor, Blasentumor, submuköse Prostatavenen, Entzündungen, in Verbindung mit diagnostischen und therapeutischen Eingriffen.
Schmerzhafte Hämaturie: Nierenstein, Ureterstein, Blasenstein, Endometriose, hämorrhagische Zystitis, Medikamente (Marcumar, Heparin), Zytostatika.
Behandlung: Ursache finden und beseitigen, bei starker Blutung kann ein Spülkatheter zu Vermeidung einer Blasentamponade nötig werden.
Malignom
Bösartige Geschwulst, Krebs
Menopause
Zeitpunkt der letzten Menstruation. Eintritt in das Klimakterium.
MESA
Absaugen von Samenzellen unter dem Operationsmikroskop aus dem Nebenhoden;
Metastase
Durch Ausstreuung von Zellen eines Malignoms an einer anderen Stelle des Körpers entstandene Krebsansiedlung. Metastasen werden auch Tochtergeschwülste genannt.
Miktion
Natürliche Harnentleerung der Blase
Miktionsstörungen
Störungen bei der natürlichen Entleerung der Blase z.B. durch Vergrößerung der Prostata;
Miktionstagebuch
Protokoll über Toilettengänge und (falls vorhanden) Urinverlust
Miktionszystourethrogramm (MCU)
Röntgendarstellung von Blase und Harnröhre durch Auffüllen der Blase mit Kontrastmittel (mittels Katheter oder selten Blasenpunktion) und anschließende Beobachtung des Wasserlassens unter Durchleuchtung mit Darstellung der Harnröhre.
Hierbei können Form- und Lageveränderungen von Blase und Harnröhre während der Speicher und Entleerungsphase röntgenologisch dokumentiert werden.
Miktionszystourethrographie
Kontrastdarstellung (röntg.) der Harnröhre und Harnblase während des Wasserlassens;
Milzbrand, Anthrax
Der Milzbrand ist eine bakterielle Infektionserkrankung, die in erster Linie Huftiere betrifft. Durch engen Kontakt mit erkrankten Tieren oder durch Hantieren mit infizierten Tierprodukten können die Erreger auf den Menschen übertragen werden. Je nach Eintrittspforte kommt es zum Haut-, Lungen- oder Darmmilzbrand. Durch Übertreten der Erreger ins Blut entsteht die rasch zum Tod führende Milzbrandsepsis. Die Diagnose ergibt sich aus dem klinischen Bild, aus der Krankengeschichte und dem Erregernachweis. Die Therapie der Wahl ist die frühzeitige Verabreichung von Penicillin.
MRT
Schichtuntersuchung von Körperteilen durch Aktivierung eines Magnetfeldes um den Körper.
Mutagen
Substanz der Behandlungsmaßnahme, die sich schädigend auf das Erbmaterial der Keimzellen, d.h. der Eizellen und Samenfäden, auswirkt.
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N

Nachbehandlung
Wenn während der Operation festgestellt wird, dass der Krebs sich bereits auf die benachbarten Lymphknoten ausgedehnt hat, wird eine Nachbehandlung notwendig. Das Wachstum des Krebses kann dann durch ein LHRH-Analogon oder durch eine Orchiektomie gehemmt werden.
Neoblase
Eine "neue" Harnblase, Ersatzblase, meist aus einem isolierten Darmstück erstellt.
Neovagina
Durch eine Operation (Scheidenplastik) neu angelegte Scheide aus an der Körperoberfläche entnommener Haut oder aus einem Dickdarmsegment.
Nephropathie
Oberbegriff für die Erkrankung der Niere
Niere
Die Niere ist ein paariges Organ, dass zur Reinigung des Blutes von Stoffwechselendprodukte dient und diese durch Bildung von Harn ausscheidet. Die Nieren liegen links und rechts an der Rückwand der Bauchhöhle neben der Wirbelsäule. Sie sind von einer Bauchfellfalte aus Fettgewebe überzogen. Über den Harnleiter (Urether) gelangt der Harn zur Blase. Die Reinigung (Filterung) des Blutes findet an Tausenden kleiner Ausstülpungen der Blutgefäße statt, den so genannten Glomeruli (Nierenkörperchen). Jeder Glomerulus ist von einer Endothelkapsel umgeben, nach ihrem Entdecker Bowmansche Kapsel genannt. Das Filtrat aus dem Blut (der Primärharn) wird dann in einer U-förmigen Kanüle, der Henleschen Schleife, eingedickt und gelangt als Urin über die abführenden Sammelrohre in das Nierenbecken. Der Urin entsteht in den Glomeruli und gelangt über das System der Sammelrohre in das Nierenbecken. Die Glomeruli sind Mikrofilter. Sie sind durchlässig für Wasser, Salze und Abfallstoffe aus dem Blut. Dieses Filtrat (der Primärharn) gelangt über die Bowmanschen Kapseln in ein Röhrensystem (Tubuli), wo weitere Giftstoffe und Salze an das Filtrat abgegeben werden und gleichzeitig Wasser und Salz wieder zurückgewonnen werden. Übrig bleibt der Urin. Täglich produziert man ca. 1,4 Liter Harn. Diese Menge hängt aber von zahlreichen Faktoren ab (z.B. Flüssigkeitszufuhr, Schwitzen, Durchfall, etc.).
Nierenbeckenentzündung
Die Harnwege reichen von den Nieren über die Blase bis hin zu deren Ausgang, der Harnröhre. Normalerweise sind sowohl die Wege als auch der ausgeschiedene Urin keimfrei. Wenn sich Bakterien in den Harnwegen befinden, nennt man das Harnwegsinfekt. Dieser kann sehr unterschiedlich schwer verlaufen, von bedrohlichen Nierenentzündungen über einen Bakteriennachweis ohne Symptome. Aus anatomischen Gründen haben kleine Kinder und Frauen am häufigsten Harnwegsinfekte. Bei Männern steigt das Risiko einer Infektion mit dem Alter.
Nierenbeckenplastik
Bei angeborener oder selten erworbener subpelviner Ureterstenose (Nierenbeckenabgangsenge) wird beim in Seitenlage liegenden Patienten mittels Flankenschnitt die Engstelle dargestellt und herausgeschnitten. Anschließend werden Nierenbecken und Harnleiter wieder miteinander vernäht (anastomosiert).
Nierenkolik
Wellenförmig verlaufendes Schmerzereignis im Bereich der Nieren, bedingt durch eine akut einsetzende Abflußbehinderung des Harnes aus aus der Niere. Häufigste Ursache ist ein Stein, der den Harnleiter (Verbindung zwischen Niere und Blase) passiert. Aber auch Infektionen, Blutungen oder Tumore können Koliken auslösen. Die Kolik ist häufig begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Darmverstopfung. Tritt Fieber hinzu, droht eine Urosepsis; eine lebensbedrohliche Komplikation, die einer sofortigen Behandlung bedarf.
Nierensteine
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen, in der Niere (Nierensteine), dem Harnleiter, der Blase und in der Harnröhre. Das Material, aus dem sie bestehen, ist unterschiedlich, doch in den meisten Harnsteinen ist Kalzium enthalten.
Rund fünf Prozent der Bevölkerung haben Harnsteine, die aber nicht immer Beschwerden verursachen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr liegt das größte Erkrankungsrisiko. Wer Harnwegsinfekte hat, hat auch häufiger Steine und umgekehrt! Es gibt verschiedene Ursachen für die Bildung von Harnsteinen: Viele Menschen trinken zu wenig, durch die zu hohe Konzentration des Urins bilden sich Ablagerungen in Form von Steinen. Auch wenn der Harn nicht richtig abfließt, können sich zum Beispiel in der Harnblase Steine bilden. Der Säuregehalt des Urins spielt bei der Bildung von Steinen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Nikotion Nikotin, farbloses, öliges, flüssiges Alkaloid, dass den aktiven Hauptbestandteil des Tabaks bildet. In geringen Dosen wirkt Nikotin als Nervenstimulans, insbesondere auf das vegetative Nervensystem, indem es die Ausschüttung von Adrenalin und anderer Hormone fördert. Größere Nikotinmengen lähmen das vegetative Nervensystem durch Störung der Reizübertragung an den Synapsen, den Kontaktstellen zwischen zwei Nervenzellen. In noch höherer Dosierung kann Nikotin zu Krampfanfällen und zum Tod führen. Die Auswirkungen des Nikotins auf das Nervensystem sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei manchen begünstigt es die Bildung von Magengeschwüren. Nikotin gilt heute als Suchtdroge.
Normospermie
Normale Anzahl und Funktion der männlichen Samenfäden im Ejakulat;
Normozoospermie
Normaler Samenzellbefund
Nykturie
Häufiges nächtliches Wasserlassen
[nach oben]

O

Obstruktion
Verstopfung, Verlegung, Verbauung von Hohlorganen des Körpers z.B. durch entzündliche Prozesse;
infravesikale: unterhalb der Harnblase gelegener Verschluss;
subvesikale: unterhalb, nahe der Harnblase gelegener Verschluss;
Oestrogene
Sammelbegriff für eine Gruppe weiblicher Sexualhormone, die in den Eierstöcken (sowie in der Nebenniere und Leber) gebildet werden. Die wichtigsten Östrogene sind das Ostradiol, das Östron und das Östriol.
Oligo(zoo)spermie
Vermindert Zahl von Samenfäden im Ejakulat (unter 50 Mio./ml);
Onkologie
Lehre von den Geschwulstkrankheiten
Orchiektomie
Operative Entfernung des hormonproduzierenden Hodengewebes, Kastration;
Orchiektomie, supkapsuläre
Operative Ausschälung der Hoden, wobei im Gegensatz zur Orchiektomie die Hodenhüllen, die Nebenhoden sowie die Samenstränge erhalten bleiben. Behandlungsverfahren zur Hormonentzugsbehandlung, z.B. bei fortgeschrittenen Prostatakarzinom.
Orchis
Lat. Begriff für den Hoden
Osteoporose
Erkrankung bei der es zu einer Ausdünnung der Knochensubstanz und erhöhten Bruchneigung des Knochens kommt; häufiger bei Frauen als bei Männern.
Ovarien
Eierstöcke; hormonproduzierendes Organ bei der Frau;
[nach oben]

P

Palpation
Tastuntersuchung. Dadurch, dass die Prostata dicht am Enddarm (Rektum) liegt, kann der Arzt eine Vergrößerung oder eine Geschwulst der Prostata häufig vom Darm aus mit dem Zeigefinger ertasten.
Papaverin
Eine blutgefäßerweiternde Substanz, die u.a. bei Erektionsstörungen eingesetzt werden kann (s. SKAT-Technik). Das Papaverin führt bei intakter Blutversorgung der Schwellkörper zu einer Erektion.
Papaverintest
Die Injektion von Papaverin in die Schwellkörper ergibt Hinweise darauf, ob eine eher körperliche oder seelisch bedingte Impotenz vorliegt.
Papillomavirus-Infektionen
Feigwarzen werden durch sog. Papillomaviren verursacht. Sie machen sich bemerkbar als Warzen (in fortgeschrittenen Fällen auch in Form blumenkohlähnlicher Gebilde) am Glied, an oder in der Scheide, am Anus oder im Darmausgang. Es gibt viele verschiedene Arten solcher Papillomaviren, von denen nicht alle sexuell übertragbar werden oder Warzen verursachen. Einige Arten infizieren die Schleimhäute im Genitalbereich und können, ohne sich zuvor durch eine Warzenbildung bemerkbar gemacht zu haben, nach länger dauernder Infektion Krebs auslösen. Der Gebärmutterhalskrebs bei der Frau, sowie vermutlich auch ein erheblicher Teil der Scheiden-, Penis- und Analkarzinome sind Folge solcher Infektionen. Etwa jede 5. Frau im sexuell aktiven Alter ist mit genitalen Papillomaviren infiziert, etwa jede 15. mit Papillomavirustypen, die Krebs verursachen können. Die Zahl der männlichen Virusträger ist nicht bekannt. Besondere Probleme stellen die Warzen bei unkontrolliertem Wachstum dar; zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. Große Warzen im Geburtskanal können den Geburtsverlauf beeinträchtigen. Im Enddarm können sie Schmerzen beim Stuhlgang verursachen. Einige Virustypen können nach länger dauernsder Infektion Gebärmutterhalskrebs bei Frauen verursachen. Hauptsächlich durch ungeschützten Sexualverkehr steckt man sich an. Kondome schützen, wenn sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Außer örtlicher chemischer Behandlung kommt die operative Entfernung in Frage. Es treten häufig Rückfälle auf, daher sind Kontrollen über längere Zeit unerläßlich.
PCA
Syn. Prostatakrebs; bösartige Erkrankung der Prostata;
PCN
Syn. Nierenfistel; dünner Katheter, der direkt über die Flanke in die Niere geht und den Harn aus der Niere ableitet.
PCNL
Operationstechnik zur direkten Entfernung von Steinen aus der Niere durch Punktion der Niere und Behandlung des Steines mittels dünner Instrumente (Endoskope).
Pelvine Lymphadenektomie
Die Entfernung der Lymphknoten im Bereich zwischen den externen und internen Iliakalgefäßen, den Nervus obturatorius und der Beckenbodenfaszie ist in der Regel fester Bestandteil der radikalen Prostataektomie und wird in der selben Sitzung und durch den selben Schnitt vorgenommen. Sie kann auch labraskopisch erfolgen.
Penektomie (partielle oder totale)
Teilweise oder vollständige operative Entfernung des männlichen Gliedes. z.B. bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom.
Penisprothese
Diese vor der Ära der Schwellkörperinjektionstherapie noch sehr häufig durchgeführte Operation, bei der in beide Corpora cavernosa starre, semirigide oder hydraulische Penisprothesen bei damit verbundener irreversibler Zerstörung des Schwellkörpergewebes implantiert werden, ist heute als Ultima ratio nach Versagen anderer Therapieverfahren anzusehen.
Vorteil der hydraulischen Penisprothesen ist nahezu physiologische Erektion. Die Komplikationsrate (mechanische Defekte, Infektionen) wird mit 7-12% angegeben, die Reoperationsrate liegt bei 14%. Operativer Aufwand und Defektanfälligkeit sind bei den semirigiden Penisprothesen deutlich geringer.
Nach heutigen Maßstäben gelten die Methoden der Impotenzchirugie als letztes Mittel, um die Erektionsfähigkeit des Mannes zu erhalten bzw. wiederzugewinnen. Vor jeden operativen Eingriff sollte immer der Versuch einer Injektionstherapie (SKIT/SKAT) unternommen worden sein, wobei auch hier die Patientenakzeptanz bzw. -toleranz nicht außer acht gelassen werden darf.
PET
Spezielle Untersuchungstechnik zum Aufsuchen von metastasierten (versprengten) Tumoren;
Phentolamin
Ein bei Bluthochdruck zum Einsatz kommendes Medikament, dass auch lokal zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden kann (s. SKAT-Technik).
Pigtail-Katheter (siehe Doppel-J-Katheter)
Einlegen eines Plastikröhrchens (oft 7 Ch., kann aber auch dünner oder dicker sein) in eine oder in beide Harnleiter, wobei das Röhrchen mit 2 „Pigtails" (J-Form) in der Blase und dem Nierenbecken gehalten wird.
Bei einer Zystoskopie wird der Doppel-J-Katheter bis in das Nierenbecken vorgeschoben.
Als Komplikationen sind hier zu nennen: Leichte Hämaturie, häufiges Wasserlassen mit Brennen, leichter Schmerz in Nierengegend beim Wasserlassen, Harnwegsinfekt, verrutschen der Schiene mit evtl. Harnstau, sehr selten Harnleiterverletzungen.
Dieses Verfahren wird häufig zur Entlastung bei Stauung der Harnleiter (z.B. bei Harnstein) angewandt. Es kann auch ein Harnstein wieder in das Nierenbecken zurückgeschoben werden, so dass der Stein besser mit einer ESWL behandelt werden kann. Es ist auch möglich ein Harnleiter „zu schienen", z.B. bei einer leichten Verletzung. Ein Schienenwechsel ist ca. alle 3 Monate (oft auch öfters!) fällig.
Pilzinfektionen
Auslöser der Candidosen sind Candidapilze. Sie kommen überall vor und sind Teil unserer normalen Körperflora, also Teil der natürlichen Mischkultur aus Bakterien und Pilzen auf unserer Haut und unseren Schleimhäuten. Bei Störung des normalen Gleichgewichts (z.B. einer Hormonumstellung in der Schwangerschaft oder durch Einnahme der Pille, auch Langzeiteinnahme mancher Medikamente, die die Immunabwehr einschränken, z.B. Cortison) kann es zum Überwiegen der Pilze kommen und damit zu Krankheitserscheinungen: Jucken, Brennen, Ausfluß und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auf eine Pilzerkrankung im Genitalbereich hinweisen. Ernsthafte Erkrankungen und Beschwerden finden sich fast nur bei Frauen. Bei Männern äußern sich Pilzinfektionen oft nur durch eine gerötete, manchmal juckende Eichel mit kleinen Pünktchen. In schweren Fällen können sich Pilzinfektionen über den ganzen Körper ausbreiten. Dies ist vorallem bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem (v.a. Menschen mit HIV und Aids, Drogenabhängige, Organempfänger) ein Problem. Candida-Erkrankungen werden üblicherweise nicht sexuell übertragen. Die Pilze kommen überall vor, auch im gesunden Organismus. Bei Störung der normalen Bakterienflora kann es zum Überwiegen der Pilze kommen und damit zur Erkrankung (dann können die Pilze auch sexuell übertragen werden!) Manche medikamentösen Behandlungen fördern eine Pilzinfektion durch eine Störung des Gleichgewichts der normalen Keimbesiedlung, z.B. in der Scheide (die Beipackzettel der Medikamente weisen darauf hin). Wenn man solche Medikamente nehmen muss, kann man versuchen die normale Scheidenflora durch entsprechende Gegenmittel zu stützen (fragen Sie Ihren Arzt!) Wenn die Pilzinfektion Beschwerden macht, muss sie mit speziell gegen Candida-Pilze wirksamen Medikamenten behandelt werden.
Polyurie
Krankhaft-übermäßige Harnausscheidung
Polyzystische Nierenerkrankung (Zystennieren)
Es gibt zwei angeborene Formen:

  1. auto dominant (ADPKD), die häufigste aller lebensbedrohlichen Erbkrankheiten;
  2. autosomal rezessiv (ARPKD), eine relativ seltene Erkrankung, die schon oft in den ersten Lebensmonaten zum Tode führen kann;

Die normale Niere ist ungefähr faustgroß. Bei der polyzystischen Nierenerkrankung bilden sich in beiden Nieren Zysten, das können nur wenige, aber auch sehr viele sein. Die Niere ist entsprechend vergrößert. Die Häufigkeit dieser Erbkrankheit wird sehr unterschiedlich angegeben. Man spricht von 1 Erkrankung auf 200 bis 1000 Einwohner, wobei es hier sicher eine Dunkelziffer gibt.
Die Erkrankung trifft alle Rassen, Geschlechter, jedes Alter und wird vererbt. Jedes Kind eines betroffenen Elternteils hat eine 50%ige Chance die Krankheit zu erben. 10% der Nierenkranken erwarb die Krankheit infolge einer Spontanmutation.

Drei Sachen beeinflussen die Bildung von Zysten:

  1. Zellwachstum der Zysten teilt sich schneller als normale Nierenzellen. Dadurch nehmen die Zysten an Größe zu.
  2. Zelluläre Sekretion, die Zyste muss für ihre Füllung, das Sekret selber bilden.
  3. Abnormale Basalmembran. Bei der Erkrankung ist diese Membran dicker und funktioniert nicht richtig.
Am Anfang gibt es überhaupt keine Beschwerden. Da können hoher Blutdruck, chronischer Schmerz, Hämaturie , Harnwegsinfekt, Nierensteine auftreten.
Pollakisurie
Drang zum häufig Wasserlassen ohne vermehrte Ausscheidung z.B. bei Prostataerkrankungen;
Polliurie
Ausscheidungsmenge in 24h > 2000 ml
Potenzstörung
Unter Potenzstörungen werden sehr unterschiedliche Probleme zusammengefasst. Der Geschlechtstrieb (Libido), die Ejakulation (Samenerguss) und die Fähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen, können betroffen sein. Überwiegend haben die Männer mit Potenzstörungen jedoch eine Erektionsschwäche. Meist sind diese Beschwerden organisch bedingt. Doch auch psychische Faktoren stören häufig die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit der Impotenz zu.

Zu den organischen Gründen für eine Potenzstörung gehören:

  • Medikamente (z.B. Beruhigungsmittel, blutdrucksenkende Mittel)
  • Nikotin- und Alkoholmißbrauch
  • Hormonstörungen
  • Bandscheibenerkrankungen
  • Zuckerkrankheit Durchblutungsstörungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Leberkrankheiten

    Psychische Faktoren sind:
  • Leistungsdruck
  • Stress und Müdigkeit
  • Konflikte in der Partnerschaft
  • Depressionen
Pouch
Ein aus Dünn- und / oder Dickdarm gebildetes Reservoir für Urin oder Stuhl, durch das entweder ein kontinentes Stoma oder die natürliche Kontinenz erhalten bleiben kann.
Priapismus
Schmerzhafte Dauererektion des Penis, z.B. bei falscher Dosierung gefäßaktiver Substanzen bei der SKAT-Technik.
Prolaktinom
Ein selten auftretender Tumor des Zentralnervensystems, der durch die vermehrte Ausschüttung des körpereigenen Hormons Prolaktin zu sexuellen Funktionsstörungen führen kann, z.B. zu Erektionsstörungen.
Proliferation
Vermehrung von Gewebe durch Wucherung;
Prologierte Erektion
s. Priapismus
Prostaglandine
Sammelbegriff für zahlreiche natürliche und künstlich hergestellte hormonähnliche Substanzen, die in der Samenflüssigkeit und den Keimdrüsen nachgewiesen wurden. Eine Untergruppe, das Prostaglandin E1 wird zur Behandlung von Erektionsstörungen angewandt (s. SKAT-Technik).
Prostata
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein etwa kastaniengroßes Organ, das direkt unter der Harnblase liegt. Sie umschließt ringförmig die Harnröhre. Sie besteht aus vielen Einzeldrüsen, deren Ausführungsgänge in die Harnröhre münden. Die Vorsteherdrüse gehört, genau wie Hoden, Nebenhoden und Samenleiter, zu den Geschlechtsorganen des Mannes.
Prostataadenom
Vergrößerung der Prostata durch Vermehrung der Zellen;
Prostataadenomektomie
Die offene operative Entfernung der Prostata wird der TUR-P in folgenden Fällen vorgezogen: bei großem Prostatagewicht (>80-120g) und wenn andere pathologische Veränderungen im Blasenbereich, z.B. multiple oder sehr große Blasensteine oder Blasendivertikel, vorliegen, die gleichzeitig saniert werden müssen.
Unabhängig vom Zugangsweg - transvesikal oder retropubisch durch die ventrale Prostatakapsel - wird immer nur die Benigne Hyperplasie, das "Adenom", entfernt und die chirurgische Kapsel belassen.
Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom geht zu 70% von den Epithelien der äußeren Zone der Prostata aus. Es handelt sich in 97% der Fälle um Adenokarzinome. Selten sind Urotherkarzinome, Plattenepithel und das schleimhautbildende Karzinom.
Die Entstehungsursachen sind weitgehend unbekannt. Androgene Stimulation erscheint zum Karzinomwachstum notwendig zu sein, da bei Eunuchen dieser Krebs nicht vorkommt.
Das Prostatakarzinom stellt das häufigste urologische Malignom und gleichzeitig den zweithäufigsten Krebs des Mannes über 40 Jahren (nach dem Bronchialkarzinom). Untersuchungen zeigen, das bis zu 30% der über 50jährigen und nahezu 90% der über 90jährigen Männer ein zu Lebzeiten symptomlos gebliebenes Prostatakarzinom aufweisen.
Nach den Erscheinungsbild unterscheidet man also:

Inzidentelles Karzinom:
Normaler Tastbefund der Prostata, histologisch im Operationspräperat bei Behandlung wegen Benigner Prostatahyperplasie (BHP) zufällig entdeckt.

Manifestes Karzinom:
Rektal tastbarer Prostatatumor; unabhängig von Symptomen oder Metastasen.

Okkultes Karzinom:
Erstmanifestation des Prostatakarzinoms in metastatischen Absiedlungen ohne Nachweis des Primärtumors.

Latentes Karzinom:
Klinisch inapparent; Diagnosestellung durch Autopsie;
Prostatakrebs
Der bösartige Tumor der Prostata (Vorsteherdrüse) ist einer der häufigsten Krebsarten bei Männern über 50 Jahre. Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Die Ursache ist unbekannt, es scheint eine Hormonabhängigkeit zu bestehen, aber auch Einflüsse der Ernährung (tierische Fette, Fleischkonsum etc.) scheinen einen Einfluss zu haben. Die familiäre Häufung des Prostatatumores deuten auf eine genetische Ursache hin. Der Prostatakrebs wachst im Allgemeinen sehr langsam und muss zunächst keine Symptome verursachen. Bei zunehmender Größe des Tumors stellen sich Beschwerden beim Wasserlassen ein: erschwertes oder häufiges Wasserlassen, schwacher oder unterbrochener Harnstrahl, die Blase kann nicht vollständig entleert werden. Ist der Krebs bereits in die Knochen gestreut, können Knochenschmerzen auftreten. Die rechtzeitige Entdeckung des Prostatakrebses ist heute möglich durch die rektale Untersuchung sowie durch die Bestimmung eines Blutwertes (Prostataspezifisches Antigen PSA).
Prostataspezifisches Antigen (PSA)
Als sehr effizientes und einziges nicht-invasives diagnostisches Verfahren in der Erkennung des Prostatakrebses hat sich in den letzten Jahren der PSA-Test erwiesen. Diese Laboruntersuchung ist dem Tastverfahren und der Ultraschalluntersuchung eindeutig überlegen, denn sie ist in der Lage, schon in einem mikroskopisch kleinen und deshalb noch nicht sichtoder tastbaren aber heilbaren Stadium auf mögliche bösartige Veränderungen der Vorsteherdrüse hinzuweisen. Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein im Blut messbarer Eiweißstoff, den sowohl normale als auch bösartige Prostatazellen ausscheiden. Bei Vorliegen entzündlicher, aber auch tumoröser Veränderungen steigt die PSA-Konzentration im Blut an. Der PSA-Wert kann somit auf eine abklärungsbedürftige Veränderung der Vorsteherdrüse hinweisen und Anlaß für eine Biopsie sein. Da mit steigendem Lebensalter des Mannes der PSA-Wert im Blut zu höheren Werten tendiert, auch wenn die Prostata nicht krebsbefallen ist, gibt es keine absolute Grenze für den PSA-Wert. Es gilt daher die Regel: Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist eine tumoröse Veränderung.
Prostatavergrößerung
Die gutartige Vergrößerung der Prostata (Vorsteherdrüse) verursacht unterschiedliche starke Beschwerden beim Urinlassen. Die normale Prostata ist etwa kastaniengroß und umschließt den Anfang der männlichen Harnröhre. Bei rund der Hälfte aller Männer über 50 Jahre entwickelt sich eine Vergrößerung der Drüse, die als Prostata-Adenom oder Prostatahyperplasie bezeichnet wird. Die Ursache der Vergrößerung ist nicht geklärt, möglicherweise entsteht sie durch altersbedingte Verschiebungen des hormonellen Gleichgewichts. Durch die Vergrößerung der Prostata ist die Blasenentleerung erschwert. Die dadurch verursachten Beschwerden sind zunächst häufiger Harndrang der oft auch nachts auftritt sowie ein abgeschwächter und verdünnter Harnstrahl.
Mit zunehmender Vergrößerung stellen sich Nachträufeln des Harns, das Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung bis hin zum kompletten Harnverhalt oder zur so genannten Überlaufblase (ständiges Harnträufeln bei überfüllter, nicht entleerbarer Blase) ein.
Bei andauerndem Harnstau kann sich der Urin bis in die Nieren zurückstauen, was eine Schädigung der Nieren zur Folge haben kann.
Weitere Komplikation sind: Blutungen, Blasensteine, Harnwegsinfekte mit Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen beim Wasserlassen (Brennen).
Prostatektomie
Bei frühzeitiger Erkennung eines Prostatakarzinoms durch eine Tastuntersuchung der Prostata, Ultraschalluntersuchung, Blutuntersuchung, Gewebeentnahme (Biopsie) etc. ist eine Operation, die sogenannte radikale Prostatektomie, zur Heilung möglich. Bei dieser Operation wird die Prostata und somit auch der Krebs vollständig (radikal) entfernt. Vorher werden unter gewissen Umständen zusätzlich auch ein Teil der umgebenden Lymphknoten entfernt und auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht (sog. staging-Lymphaden- ektomie). Dies geschied dann, wenn nicht präoperativ sicher anhand der vorliegenden Befunde gesagt werden kann, ob eine Entfernung der Prostata auch mit einer Heilung von der Tumorerkrankung möglich ist. Nach Entfernung der Prostata wird die Harnröhre wieder mit der Blase vernäht, so dass das Wasserlassen normal erfolgen kann. Allerdings kann es nach der Operation mitunter (meist nur vorübergehend) zu einem unwillkürlichen Harnverlust kommen. Je nach Tumorausdehnung in der Prostata muss nach der Operation mit einer Erektionsschwäche gerechnet werden.
Prostatitis
Syndrom mit urogenitalen, perinealen und anorektalen Beschwerden.
Es werden akute und chronische, bakterielle und „abakterielle Entzündungen" der Prostata unterschieden. Als Sonderform wird der der Prostataabzeß beschrieben.
Eine akute Prostatitis ist selten, eine chronische Entzündung kommt dagegen häufiger vor. Das Erregerspektrum sind die selben Keime, die man auch bei einer Harnwegsinfektion vorfindet. Der Infektionsweg ist die kanalikulär Aszension, vor allem bei Refux von Urin in die Prostatagänge. Auch die Aszension von sexuell übertragener Keime ist möglich. Selten findet man auch eine tuberkulöse Infektion.
Nur die akute Form zeigt ein typisches klinisches Bild mit Fieber, Schüttelfrost, geschwollene und druckschmerzhafte Vorsteherdrüse.
PSA - prostataspezifische Antigen
Die Prostata gibt bei Krebsbefall bestimmte Stoffe, sogenannte Tumormarker wie das prostataspezifische Antigen PSA, vermehrt in das Blut ab. Durch die Laboruntersuchung einer kleinen Blutmenge kann PSA nachgewiesen werden. So kann mit Hilfe der PSA nicht nur ein Krebs diagnostiziert, sondern auch sein Verlauf sowie sein Ansprechen auf eine Therapie beurteilt werden.
Psychoonkologie
Die Lehre von den ,psychischen Begleitumständen einer Krebserkrankung; die Forschung auf diesem Gebiet hat u.a. gezeigt, dass die innere Einstellung (aktiver, kämpferischer Umgang mit einer Krebserkrankung) ebenso wie die äußere Unterstützung (durch den behandelnden Arzt, den Psychoonkologen, die Familie und die Kollegen) Lebensqualität und Überlebenszeit verbessern können.
Psychosoziale Unterstützung
Fachkompetente Unterstützung bei allen nicht direkt medizinischen Aspekten, vor allem den seelischen und sozialen Folgen einer Krebserkrankung, entweder im Einzelgespräch oder in Patientengruppen.
Pyelonephritis (akute)
Die akute Pyelonephritis ist eine eitrige Entzündung des Nierenbeckens und -parenchyms. Eine reine Nierenbeckenentzündung kommt nicht vor. Entzündungen der Niere gehören zu den häufigsten Nierenkrankheiten.
Die Pyelonephritismorbidität ist bei Frauen höher als bei Männern. Bei Kinder stellt die Pyelonephritis 2-5% aller Erkrankungen.
Die befallene Niere ist vergrößert, ödematös und zeigt auf der Schnittfläche radiär verlaufende Eiterstraßen. Die Ausbreitung der Infektion erfolgt überwiegend aufsteigend, insbesondere bei einer Obstruktion. (nahezu alle akuten Pyelonephritisfälle beim Mann und etwas die Hälfte bei der Frau sind diesem Typ zu zurechnen). In fast allen Fällen verlauft die akute Pyelonephritis einseitig, sie ist oft die Folge von einer bereites chronisch rezidivierenden Niereninfektion. Typisch sind plötzlicher Krankheitsbeginn mit schwerem Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Rückenschmerzen, Fieber, Tachykardie, Pollakisurie und Dysurie. Die Nierenlager sind klopfschmerzhaft. Im Blut findet man eine Leukozytose und im Urin Leukozyturie.
Die akute Pyelonephritis kann in eine chronische (siehe unten) Pyelonephritis übergehen. Es muss etwa bei jedem 5. Patienten damit gerechnet werden.
Pyelonephritis (chronische)
Akute Harnwegsinfektionen können aufsteigen und zur chronischen Pyelonephritis führen.
Disponierende Faktoren sind Diabetes mellitus, Urolithiasis und Obstruktionen.
Die klinischen Symptome sind nur während eines akuten Schubs sichtbar und entsprechen der akuten Pyelonephritis. Bei der chronischen Pyelonephritis sind immer noch uncharakteristische Symptome dabei. Wie z.B. Gewichtsabnahme, Abgeschlagenheit und Magenbeschwerden.
Urämie und Hypertonie sind Spätfolgen der chronischen Pyelonephritis. Endet eine chronische Pyelonephritis mit chronischem Nierenversagen, beruht dies meist auf einer unzureichenden therapierten, akuten und rezidivierenden Pyelonephritis während der Kindheit.
Pyhtoöstrogene
Östrogene, die in Pflanzen enthalten sind (z.B. in Soja);
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R

Radiation der Harnblase
Strahlenbehandlung der Harnblase;
Radiozystitis
Strahlenschäden der Harnblase;
RCC
Bösartige Erkrankung der Niere; Nierenkrebs;
Reflexinkontinenz
Ursachen hierbei sind neurologische Störungen im Miktionszentrums. Diese Störungen können angeboren und erworben sein. Beispiele für eine erworbene Störung sind: Querschnittslähmung, Rückenmarkstumoren, Multiple Sklerose, Bandscheibenvorfall, Entzündungen.
Reflux
Rückfluss
- vesikorenaler: Rückfluss von Harnblase in Niere;
Refraktärperiode
Zeitabschnitt nach dem Höhepunkt des Mannes, in dem im Gegensatz zur Frau kein weiterer Orgasmus möglich ist. Die Refraktärperiode verlängert sich mit zunehmendem Alter.
Reizblase
Die Reizblase ist ein Sammelbegriff für Blasendysfunktionen unterschiedlicher Genese, die vorwiegen Frauen zwischen 30 und 50 Jahren betreffen. Die Patienten klagen über ständigen Harndrang, Schmerzen hinterm Schambein bei sterilem Urin und fehlender Leukozyturie. Es ist also keine Infektion vorhanden. Die kausale Therapie bei Hormonmangel ist eine hormonelle Substitution.
Rektale Palpation
Die rektale Palpation stellt eine Tastuntersuchung der Prostata (Vorsteherdrüse) und des Enddarms (Rektum) von innen dar. Das Abtasten der Prostata über den Enddarm gibt Auskunft über die Größe und eine etwaige Schmerzempfindlichkeit des Organs, über seine Oberflächenstruktur und die Beschaffenheit seines Gewebes. Geschwülste in der Darmwand deckt die rektale Palpation gleichfalls auf. Die Zuverlässigkeit im Ergebnis dieser Tastuntersuchung ist zwangsläufig abhängig von der Erfahrung des behandelnden Arztes im Umgang mit dieser Untersuchungsmethode.
Rektale Untersuchung
Tastuntersuchung (Palpation) der Prostata vom Enddarm (Rektum) aus;
Restharn
Verbleibender Harn in der Blase nach vollständiger Entleerung;
Retrograde Ejakulation
Samenerguss erfolgt ganz oder teilweise in die Blase, z.B. nach Prostataresektion;
Rezidiv
Erneutes Auftreten (z.B. einer Blasengeschwulst)
Rezidivprophylaxe
Vorbeugende Maßnahmen, um das Auftreten eines Rezidivs zu verhindern. Meist wird in Abständen von 1 bis 4 Wochen ein Medikament über einen Katheter in die Blase eingefüllt, welches für 1 bis 2 Stunden in der Harnblase bleibt.
RITA
Technik zur Abtragung von Gewebe mittels Radiofrequenz-Wellen;
RLA (retroperitoneale Lymphadenektomie)
Hierbei werden die Lymphknoten im Bauchraum ausgeräumt. z.B. bei Hodentumor;
RPE
Radikale Entfernung von Prostata und Samenblasen bei histologisch nachgewiesenem Prostatakarzinom;
RPLA, RPLND
Radikale Entfernung der Lymphknoten im Bereich der unteren Hohlvene und Bauchaorta beim Hodenkrebs;
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S

Samenerguss (vorzeitiger)
Was genau ist ein vorzeitiger Samenerguss?
Als vorzeitigen Samenerguss (die genaue Übersetzung der lateinisch - wissenschaftlichen Bezeichnung "Ejaculatio praecox") bezeichnet man die sexuelle Störung, bei der der Mann seinen Samenerguss oder Orgasmus zu früh bekommt, d.h. "zu früh kommt". Im Extremfall ist es ihm dabei schon unmöglich, überhaupt in die Scheide einzudringen oder es reicht allein schon der Gedanke an eine sexuelle erregende Situation, um einen Orgasmus zu bekommen. Dies ist jedoch selten. Meist tritt der Samenerguss während oder rasch nach dem Einführen des Penis in die Scheide auf.

Wie früh ist "vorzeitig"?
Im Gegensatz zu vielen weitverbreiteten Vorstellungen (sexuellen Mythen) haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass die meisten Männer ihren Orgasmus/ Samenerguss innerhalb von drei Minuten nach Eindringen in die Scheide bekommen. Doch gibt es selbstverständlich Männer, die ihren Samenerguss wesentlich länger zurückhalten können oder Männer, die deutlich früher ihren Orgasmus bekommen. Deshalb ist das wichtigste Kriterium zur Beurteilung der "Vorzeitigkeit", dass der Samenerguss von beiden Partnern als zu früh erlebt wird und dies die sexuelle Beziehung belastet. Deshalb ist es wichtig, sich sowohl eine Vorstellung zu machen, was "normal" sein kann, als auch die Wünsche und Vorstellungen der Partnerin zu kennen: Was ein Mann als zu früh erlebt, kann für die Frau schon längst zu spät sein.

Wie viele Männer leiden am vorzeitigen Samenerguss?
Der vorzeitige Samenerguss ist das häufigste sexuelle Problem des Mannes. Dabei wird beinahe jeder Mann schon einmal einen vorzeitigen Samenerguss erlebt haben oder gelegentlich erleben. Dies ist völlig normal und hat viel mit der Umgebung, Stimmung und Anspannung in der jeweiligen Situation zu tun. Zum Problem wird es nur, wenn ein vorzeitiger Samenerguss in der Mehrzahl der sexuellen Kontakte auftritt. Wissenschaftliche Untersuchungen zufolge haben bis zu 35 % aller Männer mehr als gelegentlich eine vorzeitigen Samenerguss.

In welchem Alter tritt ein vorzeitiger Samenerguss auf?
Prinzipiell kann ein vorzeitiger Samenerguss in jedem Alter auftreten. Doch beginnt das Problem meist schon im jugendlichen Alter. Häufig verliert sich das Problem mit fortschreitendem Alter. In der Regel gilt, dass je ungewohnter und aufgeregter eine sexuelle Situation erlebt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein vorzeitiger Samenerguss auftritt. Und dies ist eher unabhängig vom Alter.

Was bewirkt ein vorzeitiger Samenerguss?
Ein vorzeitiger Samenerguss kann zu einer erheblichen Belastung der Beziehung zwischen Mann und Frau führen. Oft hat der Mann dabei das Gefühl, wenig Befriedigung zu erleben oder den Samenerguss nicht zu spüren. Manchmal entwickeln sich so Schwierigkeiten, eine Erektion zu halten oder ein Verlust von sexueller Erregung. Dies geschieht oft aus einer übergroßen Bestrebung heraus, den Samenerguss hinauszuzögern. Der Mann ist dabei so stark mit Gedanken an "Technik" oder Vermeiden von Bewegung beschäftigt, dass der Spaß an der sexuellen Begegnung völlig verloren geht. Oft wird deshalb auch vom Mann das "Vorspiel" extrem verkürzt, um selber nicht zu stark erregt zu werden - dies hat dann oft einen Mangel an Erregung bei der Frau zu Folge. Daraus kann dann ein schmerzhafter, unbefriedigender sexueller Kontakt für die Frau resultieren - ohne Orgasmus. In vielen Fällen hat dies dann wieder eine deutliche reduzierte Anzahl von Sexualkontakten zur Folge - bis hin zum völligen Verzicht.

Welche Ursachen bewirken den vorzeitigen Samenerguss?
Nur in wenigen Fällen liegt bei einem vorzeitigen Samenerguss eine körperliche Krankheit oder Ursache (z.B. eine Entzündung der Harnröhre) vor. Bei den meisten Männern passiert ein vorzeitiger Samenerguss in aufregenden Situationen in der Jugend (z.B. einem kurzen sexuellen Kontakt mit der Freundin, wenn die Eltern für wenige Zeit aus dem Haus sind). Mit zunehmendem Alter und sexueller Erfahrung lernt der Mann dann, seinen "Ejakulationsreflex", d.h. den Punkt an dem ein Samenerguss unausweichlich wird, einzuschätzen und Sexualkontakte gestalten sich weniger aufregend. Bei Männern, denen diese Kontrolle nicht gelingt, finden sich häufig ein überhöhtes Angstniveau, vermindertes Selbstwertgefühl und die Vorstellung, ein schlechter Liebhaber zu sein. Dabei wird dann oft das Problem durch ein krampfhaftes Bemühen um Verzögerung des Samenergusses oder durch unbeabsichtigt negativ aufgefaßte Bemerkungen des Partners verschlimmert.

Was kann ich bei vorzeitigem Samenerguss tun?
Die meisten Männer können das Problem des vorzeitigen Samenergusses in den Griff bekommen. Doch wird bei vielen die Hilfe eines Spezialisten nötig sein. Der erste Schritt ist dabei ein offenes Gespräche mit Ihrer Partnerin, denn obwohl Sie vielleicht das Gefühl haben, zu früh zu kommen, heißt dies noch lange nicht, dass Ihre Partnerin damit unzufrieden ist. Manchen Männern hilft häufiges Ejakulieren, beispielsweise durch Masturbation, die Erregbarkeit für sexuelle Reize herabzusetzen. Als hilfreich beim Erlernen von Kontrolle über den "Ejakulationsreflex" hat sich auch die Übung der "Stop-Start"-Technik herausgestellt.

Wie funktioniert die "Stop-Start"-Technik?
Sie selbst oder Ihre Partnerin stimulieren den Penis, bis Sie das Gefühl haben, dass Ihr Samenerguss bei weiteren Streicheln unausweichlich wird. An diesem Punkt unterbrechen Sie und fahren fort, wenn Ihre Erregung nachgelassen hat. Dies wiederholen Sie viermal, bevor Sie dann wirklich ejakulieren. Auf diese Art ist Kontrolle über den Ejakulationsreflex erlernbar.

Helfen mir Hilfsmittel aus Sex-Shops?
In vielen Sex-Shops werden Hilfsmittel zur Kontrolle des Samenergusses angeboten (z.B. anästhetische Cremes). Diese sind leider oft wenig durch wissenschaftliche Untersuchungen erprobt, die Anwendung ist lästig oder unangenehm, der Erfolg gering.

Was soll ich tun, wenn ich das Problem nicht alleine in den Griff bekomme?
Dann sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Urologen suchen, der Sie meist kompetent beraten kann. Falls andere Methoden (z.B. o.g. Empfehlungen) nicht funktionieren, kann ein Versuch mit Medikamenten durchgeführt werden, die die Ejakulation verzögern.
Samenleiter (Ductus deferens)
Verbindung zwischen Hoden und Prostata;
Samenzellkontrolle
Hierbei wird durch Masturbation (Selbstbefriedigung) ein Ejakulat (Samenerguss) gewonnen und unter dem Mikroskop beurteilt. Samenzellkontrolle (Spermiogramm). (Synonym: Spermiogramm).
Sarkom
Bösartige Erkrankung mesenchymaler Organe;
Schließmuskel
Muskel am Blasenausgang mit der Funktion, den in der Blase gesammelten Urin zu kontrollieren.
Schwellkörper (Corpus cavernosum)
Damit der Penis bei sexueller Stimulation versteift (erigiert), braucht er die sog. Schwellkörper (Corpus cavernosum). Es gibt 2 Schwellkörper am Penis, die während Stimulation sich zunehmend mit Blut füllen und es gleichzeitig aber zu einer Verringerung des Blutabstroms aus den Schwellkörpern kommt. Dadurch schwillt der Schwellkörper an und der Penis richtet sich auf. Nach Ende der sexuellen Stimulation verringert sich der Blutzustrom und das Blut fließt aus dem Penis wieder ab, wodurch der Penis wieder weich und schlaff (flaccid) wird.
Schwellkörper - Autoinjektions - Therapie (SKAT)
Behandlungsverfahren zur Therapie von Erektionsstörungen durch Injektion gefäßaktiver Substanzen (z.B. Papaverin) in die Schwellkörper.
Schwellkörperinjektionstherapie
Behandlungsmethode bei Erektionsstörungen; Hierbei wird mit einer sehr feinen Nadel der Schwellkörper punktiert und eine gefäßerweiterndes Medikament direkt in den Schwellkörper injiziert.
Sectio alta Der Begriff beschreibt die suprapubische, extraperitoneale Freilegung und Eröffnung der Blase. Er wird vorwiegend nur noch im Zusammenhang mit der Entfernung von Blasensteinen gebraucht. Der Eingriff selbst ist Bestandteil zahlreicher Operationen an der Blase, wie z.B. transvesikalen Prostataektomie oder Uretherneuimplantation.
Semikastration
Operative Entfernung eines Hodens, z. B. bei Hodentumor;
Seminom
Bösartiger Hodentumor, häufigster maligner Tumor bei jüngeren Männern;
Sexualhormone
Sammelbegriff für die Hormone, die die männliche und weibliche Sexualität und Fortpflanzung beeinflussen. Zu den weiblichen Sexualhormonen zählen die Östrogene und Gestragene, zu den männlichen Sexualhormonen insbesondere das Testosteron.
SKAT
Unter SKAT versteht man die Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie, also die Selbstbehandlung von Erektionsschwäche durch Injektionen von Medikamenten (Prostaglandin E1, Phentolamin, Papaverin) in einen Schwellkörper.
Schwellkörper - Auto-injektions - Therapie)
Unter SKIT versteht man eine Schwellkörper-Injektions- Therapie, die vom Arzt verabreicht wird.
Für beide Verfahren ist eine spezielle Injektionstherapie nötig, die sorgfältig erlernt werden muss. Häufig wird SKIT zur Diagnostik der erektilen Dysfunktion in Kombination mit einer Doppler Untersuchung angewendet.
SKIT (Schwellkörper - Injektions - Therapie)
Nebenwirkungen: subkutanes Hämatom, brennender Injektionsschmerz, Punktion der Harnröhre, Makrohämaturie und vor allem die prolongierte Erektion (siehe Priapismus).
Sonographie
Ultraschalluntersuchung. Mit der Ultraschalluntersuchung der Prostata lassen sich die Größe der Vorsteherdrüse ausmessen sowie Unregelmäßigkeiten erkennen. Ggf. können mit einer Sonde vom After her Dichte-Unterschiede im Gewebe festgestellt werden, die auf verschiedene Erkrankungen hinweisen.
Spasmolytika
Arzneimittel, die die Verkrampfung glatter Muskulatur lösen;
SPE
Operationstechnik zur Entfernung der Prostata mittels Bauchschnitt bei gutartiger Prostatavergrößerung.
Spermatozele (Hydrozele, Funikulozele)
Hydrozele ist eine Ansammlung von seriöser Flüssigkeit innerhalb der Hodenhüllen.
Beim Dezensus des Hodens wandert das Peritoneum als Bedeckung von Hoden und Nebenhoden mit in das Skrotum, wobei zwischen den beiden Blättern eine spaltförmige Fortsetzung der Peritonealhöhle bestehen bleibt.
Die Hydrozele wird operativ entfernt. Über einen Hodenschnitt wird die wand der Hydrozele abgetragen (Operation nach v. Bergmann) oder verkleinert, umgeschlagen und vernäht (Operation nach Winkelmann).
Bei einer Funikulozele liegt die Flüssigkeitsansammlung nicht um den Hoden herum, sondern im Bereich des Samenstrangs.
Spermatozele sind unterschiedlich große, vom Nebenhoden ausgehende Zysten, die mit sermienhaltiger Flüßigkeit gefüllt sind. Die Spermatozele tritt gewöhnlich linksseitig auf und beruht auf einer Klappeninsuffizienz der in die linke V. renalis mündenden V. spermatica. Von einen Hodensackschnitt aus wird die oft mehrfach gekammerte Spermatozele komplett abgetragen. Der Eingriff wird ggf. mit einer Nebenhoden(teil)-resektion kombiniert.
Spermien
Reife Samenfäden
Spermiogramm
Summe der Befunde bei Untersuchung des Ejakulats, insbes. Anzahl, Beweglichkeit und Strukturaufbau der Spermien.
Sphinkter
Schließmuskel, Tethered cord:
motorische und sensible Störungen im Bereich der unteren Extremitäten, von Blase und Rektum.
Spitzenkondylome (Condylomata accuminata)
Feigwarzen werden durch sog. Papillomaviren verursacht. Sie machen sich bemerkbar als Warzen (in fortgeschrittenen Fällen auch in Form blumenkohlähnlicher Gebilde) am Glied, an oder in der Scheide, am Anus oder im Darmausgang. Es gibt viele verschiedene Arten solcher Papillomaviren, von denen nicht alle sexuell übertragbar werden oder Warzen verursachen. Einige Arten infizieren die Schleimhäute im Genitalbereich und können, ohne sich zuvor durch eine Warzenbildung bemerkbar gemacht zu haben, nach länger dauernder Infektion Krebs auslösen. Der Gebärmutterhalskrebs bei der Frau, sowie vermutlich auch ein erheblicher Teil der Scheiden-, Penis- und Analkarzinome sind Folge solcher Infektionen. Etwa jede 5. Frau im sexuell aktiven Alter ist mit genitalen Papillomaviren infiziert, etwa jede 15. mit Papillomavirustypen, die Krebs verursachen können. Die Zahl der männlichen Virusträger ist nicht bekannt. Besondere Probleme stellen die Warzen bei unkontrolliertem Wachstum dar; zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. Große Warzen im Geburtskanal können den Geburtsverlauf beeinträchtigen. Im Enddarm können sie Schmerzen beim Stuhlgang verursachen. Einige Virustypen können nach länger dauernder Infektion Gebärmutterhalskrebs bei Frauen verursachen. Hauptsächlich durch ungeschützten Sexualverkehr steckt man sich an. Kondome schützen, wenn sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Außer örtlicher chemischer Behandlung kommt die operative Entfernung in Frage. Es treten häufig Rückfälle auf, daher sind Kontrollen über längere Zeit unerläßlich.
Sterilisierung des Mannes
Die Vasektomie (richtiger wäre der Begriff Vasoresektion) gilt als die derzeit sicherste, effektivste und einfachste Methode zur Fertilitätskontrolle beim Mann.
Alle bisherigen Versuche, mittels Hormonen oder anderen spermiogenesehemmenden Medikamenten eine wirksame Kontrolle der Männlichen Fertilität zu erlangen (Steroidhormone, LHRH - Analoga, LHRH- Vakzine, Gossypol), sind sowohl aufgrund der beobachteten Nebenwirkungen, ungewisser Sicherheit als auch wegen noch nicht abgeschlossener Forschungen zumindest in den westlichen Industrieländern, wo man von einer Kontrazeption möglichst 100%ige Sicherheit erwartet, inakzeptabel.
Bisher sind etwa 60 Millionen Männer weltweit vasektomiert worden. Grundsätzlich hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass in den ersten Jahren einer Paarbeziehung die Frau die Kontrazeption durchführt und nach Abschluss der Familienplanung der Mann mittels der Vasektomie die Fertilitätskontrolle übernimmt. In den USA machen Vasektomie und Tubenligatur über 40% der zur Geburtenkontrolle angewandten Methoden aus.
Stomaanlage
Anlage eines künstlichen Ausgangs zur Harn- oder Stuhlentleerung (in einem Auffangbeutel);
Strahlenfibrose
Eine Vermehrung körpereigenen Bindegewebes als unerwünschte Folge einer Strahlentherapie, die sexuelle Funktionsstörungen zur Folge haben kann, z.B. Erektionsstörungen.
Strahlentherapie
Die Strahlenbehandlung kann ebenfalls ein wirksames Verfahren sein, um das Wachstum des Prostatakrebses zu bremsen. Computergesteuert wird die Vorsteherdrüse bestrahlt. Reizungen des Enddarms mit häufigerem Stuhlgang, Durchfällen und Schmerzen sind meist nur vorübergehend.
Strangurie
Starkes Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen;
Stressinkontinenz
Harninkontinenz nennt man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Die Entleerung der Blase funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Muskeln und Nerven: Der eine Teil wird über das Gehirn gesteuert. Ein großer unwillkürlicher Anteil wird vom Rückenmark bestimmt. Dieses Zusammenspiel kann an verschiedenen Punkten gestört werden: So spricht man von der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei krankhaften Veränderungen der Nervenversorgung, die die Blasenentleerung kontrollieren. Die Stressinkontinenz beschreibt die Blasenschwäche, bedingt durch einen zu schwachen Schließmuskel. Von der Drang oder auch Urgeinkontinenz spricht man, wenn die Blasenentleerung unwillkürlich erfolgt bzw. ein starker Harndrang zu einer nicht unterdrückbaren Blasenentleerung führt. Die Überlauf-Inkontinenz schließlich entsteht, wenn der Urin durch ein Hindernis hinter der Blase nicht richtig abfließen kann und die Blase schließlich "überläuft". Auch eine Schädigung des Nervensystems (durch Diabetes, Alkoholismus) kann zum Überläufen führen. Eine häufige Krankheit, die diese Form der Inkontinenz auslöst, ist die eine Prostatavergrößerung (Hypertrophie).
Streustrahlung
Ungewollt in der Bestrahlung von Tumoren von dem eigentlichen Strahlungsziel abweichende Strahlung. Sie macht Schutzmaßnahmen erforderlich, um den Patienten und das Behandlungspersonal zu schützen.
Substitionsbehandlung
Zufuhr einer fehlenden oder nur in unzureichender Menge vorhandenen Substanz, z.B. von Geschlechtshormonen wie dem Östrogen nach dem Klimakterium.
Symphyse
Schambein, Beckenknochen
Syphilis (Lues)
Die Syphilis ist eine ernste Erkrankung. Unbehandelt führt sie oft zu chronischen Leiden und Tod. Sie verläuft in drei Stadien.

Stadium I: An der Eintrittstelle der Erreger entwickelt sich ca. 3 Wochen nach der Ansteckung ein Knoten oder ein schmerzloses Geschwür, welches von selbst wieder verschwindet. Das bedeutet keine Heilung!
Im Stadium II (ca. 8 Wochen bis 2 Jahre nach der Ansteckung) treten Fieber, Lymphknotenschwellungen und Hautausschläge auf.
Im Stadium III (mehrere Jahre nach der Ansteckung) wird das Nervensystem, das Herz-Kreislaufsystem und andere Organe befallen, was zu schwerster Krankheit und zum Tod führen kann.

In Deutschland liegt die Zahl der Neuinfektionen mit Syphilis derzeit bei ca. 5000 bis 10 000 pro Jahr. Die offenen Geschwüre bilden oft die Eintrittspforte für weitere Infektionen mit Viren (z.B. HIV / Aids) und andere Bakterien. In der Schwangerschaft kann die Syphilis zu schweren Schädigungen des Kindes führen. Die Ansteckung erfolgt meistens durch Geschlechtsverkehr ohne Kondom. Die Syphilis gilt als sehr ansteckend, d.h. sie ist schon durch sehr engen, direkten Körperkontakt z.B. beim Sex ohne Geschlechtsverkehr (z.B. beim Petting) übertragbar, dass die Syphilis auch ansteckende Herde außerhalb der Geschlechtsteile entwickeln kann. Kondome beim Sex schützen, allerdings nur bedingt. Die Übertragung durch feuchte Hände, Handtücher usw. ist ebenfalls möglich, dagegen kann man sich durch entsprechende Hygienemaßnahmen (Händewaschen, Verwendung frischgewaschener Handtücher usw.) schützen. Eine Behandlung mit Antibiotika in den frühen Stadien führt zu völliger Heilung. Die Behandlung in späteren Stadien kann zwar eventuell die Erkrankung zum Stillstand bringen, aber schon vorhandene Organschäden nicht mehr rückgängig machen. Während der Therapie ist Sex verboten! Ungefähr zwei Jahre nach der Behandlung sollte eine weitere Nachuntersuchung erfolgen. Wichtig ist die Partnerbehandlung!
Szintigramm / Szintigraphie
Um festzustellen, ob sich Metastasen in Knochen angesiedelt haben, wird eine Knochenszintigraphie durchgeführt. Dazu wird eine markierte Kontrollsubstanz in die Armvene gespritzt und der Körper dann mit einem speziellen Gerät photographiert. Die im entstehenden Bild sichtbaren Ablagerungen der markierten Substanz geben Auskunft darüber, wo sich Knochenmetastasen gebildet haben.
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T

Tabuisierung
Tendenz, ein Problem zu verschweigen;
Teratogen
Substanz oder Behandlungsmaßnahme, die zu Mssbildungen eines Embryos während einer bestehenden Schwangerschaft führen kann (z.B. bei bestimmten Polychemotherapien).
Teratozoospermie
Normale Gestalt der Samenzellen im Ejakulat verringert;
TESE
Operative Gewinnung von Samenzellen direkt aus dem Hoden;
Testosteron
Männliches Sexualhormon, dass in den Hoden gebildet wird. Dadurch, dass der Prostatakrebs meist testosteronabhängig wächst, kann sein Wachstum durch eine Unterdrückung der Testosteron-Produktion eingeschränkt werden (z. B. durch LHRH-Analoga oder Orchiektomie).
Therapeutika
Medikamente
Tranquilizer
Beruhigungsmedikamente, die Blasenprobleme verursachen können;
Transrektale Ultraschalluntersuchung( TRUS)
Die transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) erfolgt durch den Enddarm (lat. trans: durch, Rektum: Enddarm). Eine spezielle, etwa fingerdicke Ultraschallsonde wird über den After in den Enddarm eingeführt. Die gewonnenen Bilder geben präzisen Aufschluss über die Größe der Drüse sowie das Vorhandensein von Entzündungsherden, von Steinen oder gelegentlich Geschwüren in der Prostata. Der besondere Nutzen der transrektalen Sonographie liegt gegenwärtig vor allem darin, bei begründetem Verdacht auf Prostatakrebs gezielt eine Gewebeprobe (Biopsie) über den Enddarm zur weiteren Untersuchung zu entnehmen. Beide Verfahren, sowohl die rektale Palpation als auch die TRUS, sind somit sich gegenseitig ergänzende Verfahren auf der Suche nach frühen malignen Veränderungen der Prostata.
Tripper
Die Gonorrhoe (Tripper) und die Lues (Syphilis) gelten als die "klassischen" Geschlechtskrankheiten. Es gibt jedoch weitaus mehr sexuell Übertragbare Krankheiten, wie die Hepatitis B und C, die HIV - Infektion und die Herpes genitalis - Infektion.
Die beiden klassischen Geschlechtskrankheiten werden durch Bakterien hervorgerufen. Bei der Gonorrhoe (Tripper) handelt es sich um Gonokokken und bei der Lues (Syphilis) um das so genannte Treponema pallidum. Die Ansteckung erfolgt durch Geschlechtsverkehr.

Gonorrhoe: Entzündung der Harnröhre und der inneren Geschlechtsorgane mit eitrigem Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen. Manchmal können auch Gelenkschmerzen auftreten.

Lues: Zunächst tritt am Ort der Infektion ein nässendes, gerötetes Geschwür auf. Dieses verursacht keine Schmerzen und verschwindet nach einigen Wochen von alleine. Doch die Krankheit ist damit nicht ausgeheilt. Zwei bis drei Monate später macht sie sich wieder bemerkbar. Die Symptome sind vielfältig, von verschiedenen Haut- und Schleimhautveränderungen, Haarausfall bis zur Leberentzündung. Unbehandelt kommt es nach fünf bis 50 Jahren erneut zu einem Aufflammen der Krankheit. Dann sind die Organschäden massiv und das Nervensystem ist meistens schwer betroffen.
Tubensterilisation
Verfahren zur Empfängnisverhütung durch operative Unterbindung der beiden Eileiter der Frau (Tubenligatur)
Tumeszenz
Vergrößerung des männlichen Gliedes durch die Steigerung des Blutzuflusses und gleichzeitige Drosselung des Blutabflusses in den Schwellkörper;
Tumor
Jede Schwellung bzw. Wucherung von Körpergewebe wird als Tumor bezeichnet. Man unterscheidet zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren.
Tumormarker
Substanzen, deren Auftreten oder erhöhte Konzentration auf das Vorhandensein eines (bösartigen) Tumors hinweist (z.B. PSA).
TUMT
Abtragung der Prostata über die Harnröhre durch das Erhitzen der Prostata auf ca. 50°C.
TUNA
Abtragung der Prostata durch Erhitzen der Prostata über 2 Nadeln, die über die Harnröhre in die Prostata eingeführt werden.
TUR-P Transurethrale Prostata-Resektion (TUR-B)
Eine Operationstechnik, bei der die Prostata durch die Harnröhre hindurch aus ihrer Kapsel herausgeschält und entfernt wird.
TRUS (Transrektale Sonographie)
Mit einer speziellen Kondom überzogenen Ultraschallsonde, die über den After in den Enddarm vorgeschoben wird, können Prostata, Blase, hintere Harnröhren, Uterus, Vagina und Rektum beurteilt werden. Diese Technik erlaubt auch eine gezielte Punktion und Probeentnahme aus interessanten Arealen unter Ultraschallsicht.
TVT
Inkontinenzoperation; Durch Einlage eines Bandes zwischen Schambein und Harnröhre wird ungewollter Harnverlust vermieden;
TW
Operationsmethode bei der lediglich der Übergang zwischen Blase und Prostata eingekerbt wird.
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U

Überlaufblase (Überlauf-Inkontinenz)
Harninkontinenz nennt man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Die Entleerung der Blase funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Muskeln und Nerven: Der eine Teil wird über das Gehirn gesteuert. Ein großer unwillkürlicher Anteil wird vom Rückenmark bestimmt. Dieses Zusammenspiel kann an verschiedenen Punkten gestört werden: So spricht man von der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei krankhaften Veränderungen der Nervenversorgung, die die Blasenentleerung kontrollieren. Die Stressinkontinenz beschreibt die Blasenschwäche, bedingt durch einen zu schwachen Schließmuskel. Von der Drang oder auch Urgeinkontinenz spricht man, wenn die Blasenentleerung unwillkürlich erfolgt bzw. ein starker Harndrang zu einer nicht unterdrückbaren Blasenentleerung führt. Die Überlauf-Inkontinenz schließlich entsteht, wenn der Urin durch ein Hindernis hinter der Blase nicht richtig abfließen kann und die Blase schließlich "überläuft". Auch eine Schädigung des Nervensystems (durch Diabetes, Alkoholismus) kann zum Überläufen führen. Eine häufige Krankheit, die diese Form der Inkontinenz auslöst, ist die eine Prostatavergrößerung (Hypertrophie).
Ulcus molle (Weicher Schanker)
Der Weiche Schanker ist in der Mitteleuropa selten, aber in tropischen Ländern recht häufig. Die ersten Anzeichen treten 2 bis 6 Tage nach der Ansteckung auf: am Ort der Ansteckung finden sich rötliche Geschwüre, oft mit zackigem Rand. Die Lymphknoten in der Nähe dieser Entzündung können geschwollen und schmerzhaft sein. Frauen sind oft Überträger, d.h. sie haben keine Beschwerden, sind aber ansteckend. Unbehandelt können sich in manchen Fällen sogenannte Fisteln ausbilden, also zusätzliche Gänge im erkrankten Gewebe; zum Beispiel beim Mann ein "Nebenausgang" der Harnröhre zur Eichel. Fast ausschließlich durch Geschlechtsverkehr übertragbar. Eine indirekte Übertragung (Schmierinfektion) ist möglich. Kondome und normale Körperhygiene schützen. Behandlung mit Antibiotika. Wichtig ist die Partnerbehandlung.
Ultraschall
Der Ultraschall ist ein bildgebendes Verfahren, dass ganz ohne Strahlen auskommt. Ein kleiner Tonerzeuger (Schallkopf), den man auf die Körperoberfläche aufsetzt, ruft sozusagen in den Körper hinein. Das Echo der zurückgeworfenen Schallwellen misst das Gerät und kann so aus der Menge und der zeitlichen Abfolge der Schallechos Bilder erzeugen.
Urämie
Harnvergiftung, durch Nierenversagen verursachte Anstieg der sonst ausgeschiedenen Schlackenstoffen im Blut.
Urether
Harnleiter - Ektoper:
pathologisch veränderte, nach außen geleitete Mündung des Harnleiters;
Ureterokutaneostomie
Ausleitung der Ureteren aus der Haut. Ausgeprägte Stenosierungstendenz des Hautstomas bei der Ureterokuntaneostomie zwingen in der Regel zur permanenten Schienung der Stomata mit Kathetern.
Ureterosigmoideostomie (Harnleiter-Darm-Implatation, HDI)
Bei diesem Verfahren wird der Harn im Körper umgeleitet. Dazu werden die Harnleiter retroperitoneal und transmesenterial in die Hinterfläche des Sigmas antirefluxiv implantiert; ein Reflux von Urin oder Stuhl mit nachfolgender Pyelonephritis wird so vermieden. Urin und Stuhl werden zusammen entleert. Der Analsphinkter gewährleistet Kontinenz. Allerdings kann in Einzelfällen die Entleerungsfrequenz hoch sein. Diesen Nachteil versucht man in der Technik des sog. Mainz-Pouch II zu vermeiden. Dabei wird die Sigmaschleife antimesenterial, longitudinal eröffnet und zum Niederdruckreservoir geschlossen. Zwei Vorraussetzungen müssen bei allen Operationen mit Ableitung des Urin in den nicht isolierten Enddarm erfüllt sein:
Der Patient muss Probeeinläufe vor der Operation über Stunden halten können.
Die Nierenfunktion darf nicht eingeschränkt sein, dass sonst die im Dickdarm resorbierten Urinbestandteile zu Azidose und ansteigende Serumkreatininwerten führen.
Urtereostomie, kutane
Anlage eines künstlichen Ausgangs des Harnleiters zur Ausleitung des Urins im Bereich der Bauchdecke.
Urethra
Harnröhre
Urethritis
Harnröhrenentzündung
Urethrotomie interna (Harnröhrenstriktur)
Angeborene Harnröhrenstrikturen gibt es nur bei Knaben, sonst fast ausschließlich bei Männern.
Primär bakteriell verursachte Strikturen sind heute selten geworden: Hauptsächlich nach der Gonorrhö kommt es zu Strikturen. Die Spätfolgen von einer Urotuberkulose könne auch zu einer Harnröhrenstriktur führen.
Sekundäre entzündliche, bakteriell bedingte Strikturen entstehen bei Dauerkatheterträgern durch aufsteigende Keime. Auch mechanische Läsionen (z.B. unsachgemäß durchgefärbte Katherterisierung oder Zystoskopie) können zu Strikturen führen. Als Folge transurethraler Eingriffe kommt es zu 10-15% der Fälle zu Strikturen, auch Beckenfrakturen mit Beteiligung des unteren Harntraktes sind als Ursache zu nennen.
Typisches Symptom ist ein dünner, gedrehter, gespaltener oder fächerförmiger Harnstrahl.
Operative Therapie: Die Mehrzahl der Harnröhrenstrikturen werden endokopisch behandelt, bei der unter Sicht durch das Urethroskop die Striktur mit einem Messer inzidiert wird. Eine Laserinzision kann auch angewendet werden.
Kurzstreckige Strikturen können mit einer End-zu-End- Anastomose versorgt werden.
Bei langstreckigen Strikturen gibt es im Prinzip zwei Verfahren:
Einzeitige Technik: Der strikturelle Anteil wird reseziert oder längs inzidiert und durch ein gestieltes Hautrohr ersetzt, bzw. mit einem Hautlappen gedeckt. Diese Haut wird aus der Vorhaut oder aus dem Skrotum entnommen.
Zweizeitige Technik: In der 1. Sitzung wird der strikturelle Anteil längs inzidiert und die Schleimhaut an die Haut adaptiert. Einige Wochen später wird in der 2. Sitzung die offene Urether mit einem umgebenden Hautrand so umschnitten, dass sie spannungsfrei zum Rohr geschlossen werden kann. Darüber wird mobilisierte Haut geschlossen.
Urethrozystoskopie (Zystoskopie, Blasenspiegelung)
Zystoskopie erlaubt die Inspektion der Harnrohre und der Blase. Man unterschiedet starre (15,5-23,5 Ch.) und flexible (15-20 Ch.) Zystoskope.
Indikationen: jegliche unklare Markohämaturie, rezidivierende Mikrohämaturie, Verdacht auf Blasentumor, Fremdkörper in der Blase, Verdacht auf Blasen-Scheiden-Fistel oder Blasen-Darm-Fistel.
Komplikationen: kurzfristiges Brennen beim Wasserlassen, gehäufter Harndrang, geringe Hämaturie, Entwicklung einer Harnwegsinfektion.
Urgeinkontinenz
Harninkontinenz nennt man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Die Entleerung der Blase funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Muskeln und Nerven: Der eine Teil wird über das Gehirn gesteuert. Ein großer unwillkürlicher Anteil wird vom Rückenmark bestimmt. Dieses Zusammenspiel kann an verschiedenen Punkten gestört werden: So spricht man von der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei krankhaften Veränderungen der Nervenversorgung, die die Blasenentleerung kontrollieren. Die Stressinkontinenz beschreibt die Blasenschwäche, bedingt durch einen zu schwachen Schließmuskel. Von der Drang oder auch Urgeinkontinenz spricht man, wenn die Blasenentleerung unwillkürlich erfolgt bzw. ein starker Harndrang zu einer nicht unterdrückbaren Blasenentleerung führt. Die Überlauf-Inkontinenz schließlich entsteht, wenn der Urin durch ein Hindernis hinter der Blase nicht richtig abfließen kann und die Blase schließlich "überläuft". Auch eine Schädigung des Nervensystems (durch Diabetes, Alkoholismus) kann zum Überläufen führen. Eine häufige Krankheit, die diese Form der Inkontinenz auslöst, ist die eine Prostata- Vergrößerung (Hypertrophie).
Urin
Harn
Urinzytologie
Untersuchung des spontan gelassenen Urins oder von Blasenspülflüssigkeit auf bösartige Zellen.
Urodynamik
Untersuchungsmethode (Blasendruckmessung) zur genaueren Differenzierung verschiedener Inkontinenzformen.
Uroflow
Harnflussmessung; Qualitative und quantitative Analyse des Harnstrahls. Bestimmung des durch die Harnröhre entleerten Volumens pro Zeiteinheit. Schnelle, kostenarme Erfassung einer Harnabflussstörung aus der Blase.
Urogramm
Röntgenaufnahme der Harnwege;
Urosepsis
Lebensbedrohliche Komplikation einer Infektion der harnableitenden Wege. Auf dem Boden einer Harnabflussstörung bei gleichzeitig bestehendem Harnwegsinfekt kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Krankheitsgefühl und Schmerzen. Die Urosepsis ist durch den Übertritt von Bakterien aus dem Urin in die Blutbahn bedrohlich und führt unbehandelt häufig zum Tode.
Urostoma
Künstlicher Blasenausgang zur Entleerung des Harns in einen Auffangbeutel;
Urothel
Blasenschleimhaut
URS
Endoskopische Spiegelung des Harnleiters;
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V

Vaginismus
Verkrampfung des Scheideneinganges bei Berührung oder dem Versuch eines Koitus; meist seelisch bedingt;
Vakuumpumpe
Behandlungsmethode bei Erektionsstörungen; hierbei wird eine zylinderförmige Pumpe über den Penis gestülpt und durch Erzeugen eines Vakuums Blut in den Schwellköper gesaugt, wodurch eine Erektion entsteht.
Varicocele (Varikozele)
Die Hodenkrampfader (Varikozele) ist eine Erweiterung der Venen des Hodens, die sichtbar und tastbar ist. Neben Schmerzen im Hoden und/oder Leistenbereich kann es zu einer Einschränkung der Zeugungsfähigkeit kommen durch eine Veränderung der Spermienqualität und -quantität. Über die Schädigungsmechanismen, die durch eine Störung des Blutflusses bedingt sind, existieren verschiedene Arbeitshypothesen (Temperatur, renale und adrenale Metaboliten, Druck). Auf welchem Weg eine Varikozele schädigend auf die Spermatogenese einwirkt, ist bisher noch ungeklärt. Eine Behandlung der Varikozele sollte unbedingt erfolgen bei:

  • Kinderwunsch und schlechtem Spermiogramm (Infertilität)
  • Schlechtem Spermiogramm ohne Kinderwunsch (mögliche Infertilität)
  • Großer kindlicher Varikozele
  • Kleiner kindlicher Varikozele und kleinerem Hoden
  • Schmerzen im Leistenkanal durch eine Hodenkrampfader bedingt.
Vasektomie
Die Vasektomie (richtiger wäre der Begriff Vasoresektion) gilt als die derzeit sicherste, effektivste und einfachste Methode zur Fertilitätskontrolle beim Mann.
Alle bisherigen Versuche, mittels Hormonen oder anderen spermiogenesehemmenden Medikamenten eine wirksame Kontrolle der Männlichen Fertilität zu erlangen (Steroidhormone, LHRH - Analoga, LHRH- Vakzine, Gossypol), sind sowohl aufgrund der beobachteten Nebenwirkungen, ungewisser Sicherheit als auch wegen noch nicht abgeschlossener Forschungen zumindest in den westlichen Industrieländern, wo man von einer Kontrazeption möglichst 100%ige Sicherheit erwartet, inakzeptabel.
Bisher sind etwa 60 Millionen Männer weltweit vasektomiert worden. Grundsätzlich hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass in den ersten Jahren einer Paarbeziehung die Frau die Kontrazeption durchführt und nach Abschluss der Familienplanung der Mann mittels der Vasektomie die Fertilitätskontrolle übernimmt. In den USA machen Vasektomie und Tubenligatur über 40% der zur Geburtenkontrolle angewandten Methoden aus.
Virilisierung
Bezeichnung für die Vermännlichung einer Frau (z.B. Bartwuchs, Tiefer werden der Stimmlage usw.); kann u.a. als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten auftreten.
Vorsorgeuntersuchung
Die Vorsorgeuntersuchung ist ein Programm zur Früherkennung von häufig vorkommenden Krebsarten. Ein allgemeines Vorsorgeprogramm für den Blasenkrebs gibt es in Deutschland nicht.
Vorzeitiger Samenerguss
Was genau ist ein vorzeitiger Samenerguss?

Als vorzeitigen Samenerguss (die genaue Übersetzung der lateinisch -  wissenschaftlichen Bezeichnung "Ejaculatio Praecox") bezeichnet man die sexuelle Störung, bei der der Mann seinen Samenerguss oder Orgasmus zu früh bekommt, d.h. "zu früh kommt". Im Extremfall ist es ihm dabei schon unmöglich, überhaupt in die Scheide einzudringen oder es reicht allein schon der Gedanke an eine sexuelle erregende Situation, um einen Orgasmus zu bekommen. Dies ist jedoch selten. Meist tritt der Samenerguss während oder rasch nach dem Einführen des Penis in die Scheide auf.

Wie früh ist "vorzeitig"?
Im Gegensatz zu vielen weitverbreiteten Vorstellungen (sexuellen Mythen) haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass die meisten Männer ihren Orgasmus/ Samenerguss innerhalb von drei Minuten nach Eindringen in die Scheide bekommen. Doch gibt es selbstverständlich Männer, die ihren Samenerguss wesentlich länger zurückhalten können oder Männer, die deutlich früher ihren Orgasmus bekommen. Deshalb ist das wichtigste Kriterium zur Beurteilung der "Vorzeitigkeit", dass der Samenerguss von beiden Partnern als zu früh erlebt wird und dies die sexuelle Beziehung belastet. Deshalb ist es wichtig, sich sowohl eine Vorstellung zu machen, was "normal" sein kann, als auch die Wünsche und Vorstellungen der Partnerin zu kennen: Was ein Mann als zu früh erlebt, kann für die Frau schon längst zu spät sein.

Wie viele Männer leiden am vorzeitigen Samenerguss?
Der vorzeitige Samenerguss ist das häufigste sexuelle Problem des Mannes. Dabei wird beinahe jeder Mann schon einmal einen vorzeitigen Samenerguss erlebt haben oder gelegentlich erleben. Dies ist völlig normal und hat viel mit der Umgebung, Stimmung und Anspannung in der jeweiligen Situation zu tun. Zum Problem wird es nur, wenn ein vorzeitiger Samenerguss in der Mehrzahl der sexuellen Kontakte auftritt. Wissenschaftliche Untersuchungen zufolge haben bis zu 35% aller Männer mehr als gelegentlich eine vorzeitigen Samenerguss.

In welchem Alter tritt ein vorzeitiger Samenerguss auf?
Prinzipiell kann ein vorzeitiger Samenerguss in jedem Alter auftreten. Doch beginnt das Problem meist schon im jugendlichen Alter. Häufig verliert sich das Problem mit fortschreitendem Alter. In der Regel gilt, dass je ungewohnter und aufgeregter eine sexuelle Situation erlebt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein vorzeitiger Samenerguss auftritt. Und dies ist eher unabhängig vom Alter.

Was bewirkt ein vorzeitiger Samenerguss?
Ein vorzeitiger Samenerguss kann zu einer erheblichen Belastung der Beziehung zwischen Mann und Frau führen. Oft hat der Mann dabei das Gefühl, wenig Befriedigung zu erleben oder den Samenerguss nicht zu spüren. Manchmal entwickeln sich so Schwierigkeiten, eine Erektion zu halten oder ein Verlust von sexueller Erregung. Dies geschieht oft aus einer übergroßen Bestrebung heraus, den Samenerguss hinaus zu zögern. Der Mann ist dabei so stark mit Gedanken an "Technik" oder Vermeiden von Bewegung beschäftigt, dass der Spaß an der sexuellen Begegnung völlig verloren geht. Oft wird deshalb auch vom Mann das "Vorspiel" extrem verkürzt, um selber nicht zu stark erregt zu werden - dies hat dann oft einen Mangel an Erregung bei der Frau zu Folge. Daraus kann ein schmerzhafter, unbefriedigender sexueller Kontakt für die Frau resultieren - ohne Orgasmus. In vielen Fällen hat dies wiederum eine deutliche reduzierte Anzahl von Sexualkontakten zur Folge - bis hin zum völligen Verzicht.

Welche Ursachen bewirken den vorzeitigen Samenerguss?
Nur in wenigen Fällen liegt bei einem vorzeitigen Samenerguss eine körperliche Krankheit oder Ursache (z.B. eine Entzündung der Harnröhre) vor. Bei den meisten Männern passiert ein vorzeitiger Samenerguss in aufregenden Situationen in der Jugend (z.B. einem kurzen sexuellen Kontakt mit der Freundin, wenn die Eltern für kurze Zeit aus dem Haus sind). Mit zunehmendem Alter und sexueller Erfahrung lernt der Mann dann, seinen "Ejakulationsreflex", d.h. den Punkt an dem ein Samenerguss unausweichlich wird, einzuschätzen und Sexualkontakte gestalten sich weniger aufregend. Bei Männern, denen diese Kontrolle nicht gelingt, finden sich häufig ein überhöhtes Angstniveau, vermindertes Selbstwertgefühl und die Vorstellung, ein schlechter Liebhaber zu sein. Dabei wird dann oft das Problem durch ein krampfhaftes Bemühen um Verzögerung des Samenergusses oder durch unbeabsichtigt negativ aufgefaßte Bemerkungen des Partners verschlimmert.

Was kann ich bei vorzeitigem Samenerguss tun?
Die meisten Männer können das Problem des vorzeitigen Samenergusses in den Griff bekommen. Doch wird bei vielen die Hilfe eines Spezialisten nötig sein. Der erste Schritt ist dabei ein offenes Gespräche mit Ihrer Partnerin, denn obwohl Sie vielleicht das Gefühl haben, zu früh zu kommen, heißt dies noch lange nicht, dass Ihre Partnerin damit unzufrieden ist. Manchen Männern hilft häufiges Ejakulieren, beispielsweise durch Masturbation, die Erregbarkeit für sexuelle Reize herabzusetzen. Als hilfreich beim Erlernen von Kontrolle über den "Ejakulationsreflex" hat sich auch die Übung der "Stop-Start"-Technik herausgestellt.

Wie funktioniert die "Stop-Start"-Technik?
Sie selbst oder Ihre Partnerin stimulieren den Penis, bis Sie das Gefühl haben, dass Ihr Samenerguss bei weiteren Streicheln unausweichlich wird. An diesem Punkt unterbrechen Sie und fahren fort, wenn Ihre Erregung nachgelassen hat. Dies wiederholen Sie viermal, bevor Sie dann wirklich ejakulieren. Auf diese Art ist Kontrolle über den Ejakulationsreflex erlernbar.

Helfen mir Hilfsmittel aus Sex-Shops?
In vielen Sex-Shops werden Hilfsmittel zur Kontrolle des Samenergusses angeboten (z.B. anästhetische Cremes). Diese sind leider oft wenig durch wissenschaftliche Untersuchungen erprobt, die Anwendung ist lästig oder unangenehm, der Erfolg gering.

Was soll ich tun, wenn ich das Problem nicht alleine in den Griff bekomme?
Dann sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Urologen suchen, der Sie meist kompetent beraten kann. Falls andere Methoden (z.B. o.g. Empfehlungen) nicht funktionieren, kann ein Versuch mit Medikamenten durchgeführt werden, die die Ejakulation verzögern.
Vulva
Bezeichnung für die äußeren weiblichen Geschlechtsteile, d.h. den Schamhügel, die großen und kleinen Schamlippen, die auf deren Innenseite mündenden Bartholischen Drüsen, die Klitoris sowie den Scheidenvorhof.
Vulvektomie
Operative Entfernung der großen und kleinen Schamlippen, meist in Kombination mit der Ausräumung der umgebenden Lymphknoten, z.B. bei Vulvakarzinom.
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W

Wechseljahre
Nachlassende Hormonproduktion der Frau. Die sich auch auf die Blasenkontrolle negativ auswirken kann;
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Z

Zervix
Bezeichnung für den Gebärmutterhals
Zirkumzision
Beschneidung
Zuckerkrankheit
Diabetes mellitus
Zystektomie
Teilweise oder vollständige Entfernung der Blase, z.B. beim Blasenkarzinom;
Zystenniere
Es gibt zwei angeborene Formen:

  1. auto dominant (ADPKD), die häufigste aller lebensbedrohlichen Erbkrankheiten
  2. autosomal rezessiv (ARPKD), eine relativ seltene Erkrankung, die schon oft in den ersten Lebensmonaten zum Tode führen kann.

Die normale Niere ist ungefähr faustgroß. Bei der polyzystischen Nierenerkrankung bilden sich in beiden Nieren Zysten, das können nur wenige, aber auch sehr viele sein. Die Niere ist entsprechend vergrößert. Die Häufigkeit dieser Erbkrankheit wird sehr unterschiedlich angegeben. Man spricht von 1 Erkrankung auf 200 bis 1000 Einwohner, wobei es hier sicher eine Dunkelziffer gibt.
Die Erkrankung trifft alle Rassen, Geschlechter, jedes Alter und wird vererbt. Jedes Kind eines betroffenen Elternteils hat eine 50%ige Chance die Krankheit zu erben. 10% der Nierenkranken erwarb die Krankheit infolge einer Spontanmutation.

Drei Dinge beeinflussen die Bildung von Zysten:

  1. Zellwachstum der Zysten teilt sich schneller als normale Nierenzellen. Dadurch nehmen die Zysten an Größe zu.
  2. Zelluläre Sekretion, die Zyste muss für ihre Füllung, das Sekret selber bilden.
  3. Abnormale Basalmembran. Bei der Erkrankung ist diese Membran dicker und funktioniert nicht richtig.

Anfangs gibt es überhaupt keine Beschwerden. Es können jedoch hoher Blutdruck, chronische Schmerzen, Hämaturie, Harnwegsinfekte, Nierensteine auftreten.
Zystitis
Entzündung der Harnblase
Zystoskopie
Blasenspiegelung.
Durch ein Endoskop (ein dünnes, röhrenförmiges Instrument) wird die Harnblase untersucht, um festzustellen, wie weit die Harnröhre durch die Prostatageschwulst eingeengt ist und ob sich der Krebs bereits auf die Harnblase ausgedehnt hat.
Zytostatika
Medikamente, die die Zellteilung verhindern und so das Krebswachstum stören;
Zytologie (Urinzytologie)
Untersuchung des spontan gelassenen Urins oder von Blasenspülflüssigkeit auf bösartige Zellen;
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